Das Stromnetz der Zukunft soll zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien bedient werden. Grundlastkraftwerke hätten darin keinen Platz. Doch es gibt begründete Zweifel, ob das geht.
Derzeit sorgen Grundlastkraftwerke für die Absicherung des Grundbedarfs und die sichere Frequenz im zentralisierten Stromnetz in Deutschland. „Die mittlere Grundlast ist inzwischen auf ca. 30 GW, ca. 37 % der Spitzenlast, abgesunken. Die Braunkohle- und Kernkraftkraftwerke als Grundlastkraftwerke werden zunehmend durch die zeitlich schwankenden erneuerbaren Energieträger ersetzt”, zeigt Springer-Autor Franz Joos in seinem Buchkapitel Die Energiewende – Handicap oder Chance? ab Seite 105 die derzeit nötige Kapazität auf und weist den Weg in die Zukunft, die ohne Grundlastkraftwerke auskommen soll.
Grundlast beschreibt dabei den andauernd benötigten Teil der elektrischen Leistung in einem Versorgungsgebiet. Streng genommen kann man damit die maximale Leistung meinen, die etwa nachts um drei Uhr zur Verfügung stehen muss – also dann, wenn die wenigsten Verbraucher eingeschaltet sind. Kommen mehr Verbraucher hinzu, etwa tagsüber, kommt man in den Bereich der Mittel- und Spitzenlast. Letztere tritt bis maximal 1.000 Stunden im Jahr auf.
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