Werden die deutschen Grundlastkraftwerke durch Atom- und Kohleausstieg abgeschaltet, müsste die Netzstabilität mit Importen gehalten werden, unter anderem mit Energie aus Steinkohle - hier ein Lager in Stettin. Foto: Frank Urbansky

Ohne Grundlast kein zentra­li­siertes Stromnetz

von | 5. Mai 2022

Das Stromnetz der Zukunft soll zu 100 Prozent aus erneu­er­baren Energien bedient werden. Grund­last­kraft­werke hätten darin keinen Platz. Doch es gibt begründete Zweifel, ob das geht.

Derzeit sorgen Grund­last­kraft­werke für die Absi­cherung des Grund­be­darfs und die sichere Frequenz im zentra­li­sierten Stromnetz in Deutschland. „Die mittlere Grundlast ist inzwi­schen auf ca. 30 GW, ca. 37 % der Spit­zenlast, abge­sunken. Die Braunkohle- und Kern­kraft­kraft­werke als Grund­last­kraft­werke werden zunehmend durch die zeitlich schwan­kenden erneu­er­baren Ener­gie­träger ersetzt”, zeigt Springer-​Autor Franz Joos in seinem Buch­ka­pitel Die Ener­gie­wende – Handicap oder Chance? ab Seite 105 die derzeit nötige Kapazität auf und weist den Weg in die Zukunft, die ohne Grund­last­kraft­werke auskommen soll.

Grundlast beschreibt dabei den andauernd benö­tigten Teil der elek­tri­schen Leistung in einem Versor­gungs­gebiet. Streng genommen kann man damit die maximale Leistung meinen, die etwa nachts um drei Uhr zur Verfügung stehen muss – also dann, wenn die wenigsten Verbraucher einge­schaltet sind. Kommen mehr Verbraucher hinzu, etwa tagsüber, kommt man in den Bereich der Mittel- und Spit­zenlast. Letztere tritt bis maximal 1.000 Stunden im Jahr auf.


Gekürzt. Geschrieben für Springer Profes­sional. Der komplette Beitrag ist hier zu lesen.

Frank Urbansky

Freier Jour­na­list und Fach­au­tor, unter anderem für die Fach­ma­ga­zine und Portale Brenn­stoff­spie­gel, Uniti; DW Die Woh­nungs­wirt­schaft und Immo­bi­li­en­wirt­schaft; Haufe-Lexware; Energie&Management; IVV, Huss Medien; Motor­tech­ni­sche Zeit­schrift und Sprin­ger­Pro­fes­sio­nal; Sprin­ger Fachverlag; SHK Profi und tab, Bau­ver­lag; stadt+werk, k21

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