Elektromobilität wird sich gerade in dicht besiedelten Gebieten durchsetzen. Tankstellen könnten hier Lademöglichkeiten anbieten. Derzeit ist damit jedoch noch kein Geld zu verdienen. Hinzu kommt eine Drohung des Bundesfinanzministeriums, Tankstellen zur Aufstellung von Ladesäulen zu verpflichten.
Will man die aktuellen Klimaziele erfüllen, müssten bis 2030 sieben bis zehn Millionen Elektroautos unterwegs sein. Dafür wären ab 2023 jährlich 660.000 Neuzulassungen nötig. Das dürfte sogar funktionieren. Doch, so zeigt eine Umfrage des VDA, die Ladeinfrastruktur hinkt hinterher. 64 Prozent gaben in einer Befragung an, dass unzureichende Lademöglichkeiten sie vom Kauf eines E‑Autos abhielten.
Schnelle Abhilfe ist hier kaum zu erwarten. Denn die wirtschaftliche Bilanz der Ladeinfrastruktur ist ernüchternd und schnell gestellt: Mit Ladesäulen ist kein Geld zu verdienen. Zumindest derzeit. Und das selbst bei Tarifen jenseits der 60 Cent je kWh (was etwa dem Doppelten des deutschen Stromdurchschnittspreises entspricht). Das hemmt natürlicherweise den Ausbau der Ladeinfrastruktur, die 2030 immerhin gut eine Million Ladepunkte vorweisen soll. Derzeitiger Stand: 33.000 öffentliche Ladepunkte.
Das nun wiederum war dem damaligen Bundesfinanzminister Olaf Scholz ein Dorn im Auge. Zum Deutschen Nachhaltigkeitstag kündigte er an, dass die Elektromobilität attraktiver werden müsse. „Ich setze mich zum Beispiel weiter für eine Schnellladeinfrastruktur an Tankstellen ein, nicht nur an Autobahnen, damit ein kurzer Tankstopp reicht, um lange Strecken zurücklegen zu können. Das müssen Tankstellen- und Netzbetreiber mit unterstützen. Notfalls müssen wir die Ladestationen vorschreiben“, so Scholz. …
0 Kommentare