Auch bei den Inneneinrichtungen kommen jede Menge schwer wiederzuverwertender Kunststoffe zum Einsatz. Foto: Nissan

Warum Autos komplett recycelt werden können und müssen

von | 20. November 2022

Auch die Auto­pro­duktion kann sich dem Thema Nach­hal­tigkeit nicht verschließen. Dabei ist die Branche gar nicht mal so schlecht aufge­stellt. Recht­liche Vorgaben sorgen schon heute dafür, dass bis zu 95 % aller Teile eines Auto­mobils entweder wieder­ver­wendet oder recycelt werden könnten. Doch geht da noch mehr? Mehrere Projekte von Wissen­schaftlern, Auto­bauern und Zulie­ferern wollen das beweisen.

Seit 2015 ist die Entsorgung von Autos euro­paweit einheitlich geregelt. So müssen 95 % aller Autoteile (bezogen auf das Gewicht) stofflich oder ener­ge­tisch und 85 % stofflich wieder­ver­wertet werden. Lediglich 5 % dürfen auf die Deponie geschafft werden, was in etwa einer kleinen 80-​l-​Mülltonne je Pkw entspricht. Das hat der Verwer­tungs­branche einen Kick gegeben, wie sie ihn von kaum einer anderen Branche erhalten hat.

Sicher erreichen wir eine Kreis­lauf­wirt­schaft. Aber einfach eine Quote vorzu­geben ist für das Recycling der komplexen und ener­gie­in­ten­siven Kunst­stoff­pro­dukte im Auto nicht ausrei­chend“, sieht Dieter Stapf, Leiter des Instituts für Tech­nische Chemie am Karls­ruher Institut für Tech­no­logie (KIT) diese poli­tische Vorgabe kritisch. Letztlich könne die Quote dazu führen durch aufwändige Recy­cling­ver­fahren mit nied­rig­wer­tigen Produkten mehr Treib­hausgase (THG) zu emit­tieren. Um das zu verhindern gebe es noch zu wenige geeignete Verfahren. Die entspre­chenden chemi­schen Recy­cling­ver­fahren müssten noch entwi­ckelt werden. Zwar könne man ein Fahrzeug wieder aus weniger Verbund­ma­te­rialien oder tech­ni­schen Kunst­stoffen herstellen, so Stapf. Doch das mache für Klima und Ressourcen keinen Sinn, weil diese auch aus Leichtbau- und Sicher­heits­gründen entwi­ckelt und verbaut wurden und werden. …


Gekürzt. Geschrieben für die MTZ- Motor­tech­nische Zeitschrift.

Zur aktuellen Ausgabe und zum Abo geht es hier.

Das Interview kann hier komplett gelesen werden (nach unten scrollen).

Frank Urbansky

Freier Jour­na­list und Fach­au­tor, unter anderem für die Fach­ma­ga­zine und Portale Brenn­stoff­spie­gel, Uniti; DW Die Woh­nungs­wirt­schaft und Immo­bi­li­en­wirt­schaft; Haufe-Lexware; Energie&Management; IVV, Huss Medien; Motor­tech­ni­sche Zeit­schrift und Sprin­ger­Pro­fes­sio­nal; Sprin­ger Fachverlag; SHK Profi und tab, Bau­ver­lag; stadt+werk, k21

0 Kommentare

EnWiPo
EnWiPo
Wärme­wende: Para­de­bei­spiel Dänemark

Wärme­wende: Para­de­bei­spiel Dänemark

In Dänemark werden bereits heute fast zwei Drittel der Wärme aus erneuerbaren Energien bereitgestellt. In Deutschland sind es knapp 14 %. Natürlich sind die Voraussetzungen in beiden Ländern sehr unterschiedlich. Aber es gibt Methoden und Technologien, die auch...

Mangelnde Ener­gie­ef­fi­zienz erzeugt Schrottimmobilien

Mangelnde Ener­gie­ef­fi­zienz erzeugt Schrottimmobilien

Energieeffizienz kostet. Das schreckt manchen Immobilieneigentümer oder -betreiber von Sanierungsmaßnahmen ab. Ein Fehler: Denn eine schlechte Energieeffizienz in Kombination mit fossilen Energieträgern kann ein Objekt durchaus zur Schrottimmobilie werden lassen. Zwar...