Die Logik ist zwingend: Wenn die Wärmewende über Erneuerbare laufen soll, werden das vor allem strombasierte Systeme sein wie Power-to-Heat oder Wärmepumpen.
Denn die andere erneuerbare Energie, Biomasse, ist zwar derzeit im Wärmemarkt die Alternative Energie Nummer 1. Doch wird sie nie und nimmer die Ziele der Bundesregierung, den CO2-Verbrauch bis 2050 quer über alle Energiesektoren um mindestens 80 % gegenüber 1990 zu senken, erreichen könne, da sie vor allem holzbasiert ist und dieser Markt mehr und mehr an seine Grenzen gelangt. Zudem kann er keineswegs sicherstellen, dass das dafür vewendete Holz immer aus nachhaltigen Quellen stammt.
Eine aktuelle Studie der Agora Energiewende kommt denn auch zu dem Schluss, dass Deutschland seine nationalen und die europäischen Klimaschutzziele nur einhalten kann, wenn es einen rund 20-prozentigen Anstieg des Stromverbrauchs bis 2050 akzeptiert – von derzeit 545 Terawattstunden netto im Jahr auf dann etwa 620 Terawattstunden.
Allerdings ist dies die Minimumannahme. Denn ohne ambitionierte Effizienzmaßnahmen sei der Strombedarf noch höher. Die Wissenschaftler schreiben:
Die Annahme hoher Dämmstandards bei der Gebäudesanierung halbiert den Wärmebedarf der betreffenden Haushalte. Wird dieses Effizienzniveau nicht erreicht, könnte der Stromverbrauch 2050 um 100 Terawattstunden pro Jahr höher ausfallen.
Doch diese Annahme könnte falsch sein, räumt die Studie ein. So mache die Dämmung von Gebäuden längst nicht solche Fortschritte wie in vielen Klimaschutzszenarien bislang angenommen. Da Strom aus Erneuerbaren Energien jedoch auch im Wärmebereich zur Leitenergie werde, erhöhten nicht gedämmte Gebäude direkt den Gesamtstromverbrauch.
Vorschaubild: Windkraft vor Dänemarks Küsten und an Land sind für die Wärmewende unabdingbar, der Bedarf daran wird steigen. Foto: Urbansky
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