Jens Heinz vor dem Herzstück des Datensammlers, der pro Zyklus 1,3 Millionen Daten verarbeiten und bewerten muss. Foto: Urbansky

Smarte Lösung für indus­trielle Energieeinsparung

von | 18. August 2016

Ener­gie­in­tensive Indus­trien sind in Zeiten stei­gender Strom­preise mehr denn je auf Einspa­rungen bedacht. Fraunhofer-​Wissenschaftler haben ein System entwi­ckelt, das sämtliche Ener­gie­ver­bräuche in einem Unter­nehmen trans­parent darstellen kann und Hand­lungs­emp­feh­lungen gibt.

Dabei wollten die Wissen­schaftler, die inzwi­schen mit ENIT Systems in Freiburg eine eigene Firma gegründet haben, zuerst nur eines : Die verschie­denen Smart-​Grid-​Systeme, etwa bei den Strom­zählern, die sowohl auf Gerä­te­ebene, bei den Servern und in der Software exis­tieren, aufein­ander abstimmen. …

Dafür mussten sie sich jahrelang eng mit den Zähler­her­stellern abstimmen. Alle Ener­gie­ver­braucher und ‑erzeuger kann eine Firma so erfassen und bewerten, und das nicht nur für Strom, sondern bei anderen Ener­gie­formen wie Wärme, Gas, Wasser oder Dampf ebenso. Letztlich müsse der Nutzer eines solchen Systems, in dem alle Daten zusam­men­laufen, auto­ma­ti­siert verstehen können, was passiert. Diese Daten könnten dann auto­ma­tische Hand­lungen auslösen oder aber diese Entscheidern empfehlen.

Controller inter­es­siert

80 Systeme wurden bisher ausge­liefert und instal­liert. ENIT bietet zudem ein monat­liches Reporting an, das etwa 80 Prozent der Kunden nutzen. Nur Firmen mit zerti­fi­zierten Ener­gie­ma­nagern oder vergleichbar quali­fi­zierter Mitar­beiter können dies selbst bewäl­tigen. Die wich­tigsten Nutzer – kein Wunder – gibt es in den Control­ling­be­reichen. Denn dort werden die von dem System erbrachten Einspa­rungen überwacht. Laut Klos­ter­k­emper betrügen die über alle Ener­gie­träger hinweg fünf bis zwanzig Prozent. In einer drei­mo­na­tigen Testphase wurden bei einer Firma schon über 80.000 Euro eingespart.

Einer, der das ENIT-​System nutzt, ist Jens Heinz. Der Leiter Inge­nieur­technik beim Aluminium- und Kunst­stoff­spe­zia­listen APK in Merseburg ist auch für die Ener­gie­ver­sorgung des Merse­burger Unter­neh­mens­stand­ortes mit zwei Produk­ti­ons­hallen verantwortlich. …


Geschrieben für Energie&Management. Beitrag erschien in der Ausgabe 15/​16 2016. Der voll­ständige Beitrag ist nur in der Print­ausgabe zu lesen. Zum kosten­freien Probeabo, dem Arti­kelkauf oder den verschie­denen Abonnement-​Paketen geht es hier.

Warum Ener­gie­speicher, die auch in dem hier vorge­stellten Projekt arbeiten, der Effi­zi­enz­schlüssel sind, beschreibt Energieblogger-​Kollege Olof E. Matthaei hier auf seinem Blog Energie effizient sparen.

Frank Urbansky

Freier Jour­na­list und Fach­au­tor, unter anderem für die Fach­ma­ga­zine und Portale Brenn­stoff­spie­gel, Uniti; DW Die Woh­nungs­wirt­schaft und Immo­bi­li­en­wirt­schaft; Haufe-Lexware; Energie&Management; IVV, Huss Medien; Motor­tech­ni­sche Zeit­schrift und Sprin­ger­Pro­fes­sio­nal; Sprin­ger Fachverlag; SHK Profi und tab, Bau­ver­lag; stadt+werk, k21

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