Die in Leipzig ansässige VNG –Verbundnetz Gas AG konnte auch für 2013 wie schon im Vorjahr einen Gewinn ausweisen (s. unten). Hauptsächlich verantwortlich dafür dürften die Korrekturen bei den Langfristverträgen sein.
Diese, gekoppelt an die Ölpreisbindung und von der VNG vor allem mit dem norwegischen Unternehmen Statoil, der russischen Gazprom, aber auch mit deutschen Produzenten vor Jahren eingegangenen Verträge hatten noch 2011 für einen hohen Verlust des nach dem Umsatz zweitgrößten ostdeutschen Unternehmens gesorgt. Die Einkaufspreise lagen deutlich über dem Marktniveau. Nach Aussage von Karsten Heuchert wurden 2013 die letzten 15 % dieser Verträge so korrigiert, dass wieder ein Geschäft möglich ist.
Weniger Glücklich hingegen gerät ein Investment in Gasspeicher. Die VNG hat sich an zwei Speichern in Norddeutschland, Etzel und Jemgum, beteiligt mit insgesamt 175 Millionen Euro. Derzeit ist kein gewinnbringendes Geschäft möglich, da zu viel Gas am Markt ist und Speicher deswegen nicht benötigt werden. Also wird ein mittlerer zweistelliger Millionenbetrag abgeschrieben.
Dennoch wird vom Gewinn eine Dividende ausgeschüttet, insgesamt 45 Millionen Euro. Für 2014 erwartet die VNG einen Gewinn auf etwa ähnlichem Niveau.
Hier die offizielle Pressemitteilung anlässlich der Bilanzpressekonferenz von heute, 27. Februar 2014:
„Die VNG-Gruppe hat erfolgreich Kurs gehalten und konnte an das positive Ergebnis des Vorjahres anknüpfen“, sagte Dr. Karsten Heuchert, Vorstandsvorsitzender der VNG – Verbundnetz Gas Aktiengesellschaft (VNG) auf der Bilanzpressekonferenz für das Geschäftsjahr 2013. Mit einem Jahresüberschuss von 174 Millionen Euro (Vorjahr: 132 Millionen) hat die VNG AG ihr bisher bestes Ergebnis erzielt. Der Jahresüberschuss der VNG-Gruppe, also aller im Konzern konsolidierter Unternehmen, beläuft sich auf 89 Millionen Euro (Vorjahr: 103 Millionen). Er resultiert vor allem aus den Ergebnisbeiträgen der Geschäftsbereiche Gastransport und Gashandel. Der Handel konnte im letzten Jahr seinen Ergebnisbeitrag weiter erhöhen. „Dazu hat auch die Anpassung der langfristigen Verträge beigetragen“, fügte Heuchert hinzu. „Aber unsere Schlagzahl muss weiterhin hoch bleiben, denn mittelfristig wird das Marktumfeld nicht einfacher“, betonte Heuchert zugleich. Die wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen stellen nach wie vor hohe Anforderungen an alle Unternehmen der Erdgasbranche. Zudem herrscht im Gashandel weiterhin ein starker Wettbewerb.
VNG-Gruppe baut Handelsbereich weiter aus
Die VNG-Gruppe hat in den vergangen Jahren den Handelsbereich konsequent ausgebaut. Er vermittelt zum einen den Produzenten einen Marktzugang für große Mengen. Zum anderen bietet er den Kunden maßgeschneiderte Produkte und verschafft ihnen Zugang zu den Großhandelsmärkten. Im klassischen Erdgasvertrieb setzt die VNG-Gruppe konsequent auf die Nähe zum Kunden. Mit ihren inzwischen zehn deutschlandweiten Verkaufsbüros schafft sie die Voraussetzungen für eine partnerschaftliche und enge Zusammenarbeit. Auch im europäischen Ausland ist die VNG-Gruppe mit ihren Handelstöchtern vor Ort präsent. „Wir werden uns weiterhin auf die Anforderungen des Marktes ausrichten. Dazu gehört auch die Erschließung neuer Vertriebswege, z.B. auf dem Endkundenmarkt“, so Heuchert. Durch den Erwerb der goldgas-Gruppe im letzten Jahr werden zusätzliche Absatzpotenziale im gewerblichen und im privaten Endkundenmarkt erschlossen. „Damit stellen wir unsere starken Vertriebspartnerschaften mit Weiterverteilern und Direktkunden nicht in Frage, sondern ergänzen diese“, bekräftigte er.
Auf der Bezugs- und Absatzseite breit aufgestellt – Umsatz gestiegen
Insgesamt konnte die VNG-Gruppe mit ihren ausländischen Vertriebstöchtern den Erdgasabsatz im vergangenen Jahr auf rund 362 Milliarden Kilowattstunden (kWh) (Vorjahr: rund 324 Mrd. kWh) und damit um rund 12 Prozent steigern. Ein Großteil der Konzernabsatzmengen entfiel auf die VNG AG. Hier nahm der Absatz auf knapp 310 Milliarden kWh (Vorjahr: 274 Mrd. kWh) ebenfalls deutlich zu – das ist eine Steigerung um rund 13 Prozent. Die Erhöhung des Absatzes gegenüber dem Vorjahr resultierte vor allem aus den gestiegenen Handelsaktivitäten an den europäischen Spot- und Terminmärkten.
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