50 Milliarden Euro, rechnet der Bundestags-Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung, sind für den Netzausbau nötig. 20 Milliarden Euro davon sollen allein bis 2022, also dem Zeitpunkt des Atomausstiegs, in die Übertragungsnetze, darunter 1.700 Kilometer neue Leitungen, 2.800 Kilometer Neubauten in bestehenden Trassen sowie Verstärkungen auf 1.300 Kilometern fließen.
Neu dabei seien die drei von Nord nach Süd verlaufenden Hochspannungsgleichstromleitungen, so der Ausschuss in seinem Bericht „Moderne Stromnetze als Schlüsselelement einer nachhaltigen Stromversorgung“.
Der Investitionsbedarf bei den Verteilnetzen wird sogar noch größer erwartet. Hier rechnet der Ausschuss, der unter anderem vom Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse (ITAS) im Karlsruher Institut für Technologie (KIT), dem Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ), dem IZT – Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung sowie VDI/VDE Innovation + Technik beraten wird, sogar mit 25 Milliarden Euro. Grund hierfür ist vor allem die dezentrale Erzeugung der zukünftigen Energie durch Wind- und PV-Anlagen. Der Netzanschluss dieser Erzeugungsanlagen findet nahezu ausschließlich auf Ebene der Verteilnetze statt.
Der Bericht befasst sich auch mit Smart Grids. Diese sollen den immer komplexer werdenden Ausgleich von Stromangebot und ‑nachfrage gewährleisten. Besonders in den Verteilnetzen sei die IKT-Ausstattung verglichen mit den Übertragungsnetzen rudimentär. Die Verteilnetzbetreiber müssten den IKT-Aufwand bis 2030 im ländlichen Raum verdoppeln und im städtischen Bereich um etwa 60 Prozent erhöhen. In absoluten Zahlen entspräche dies einem kumulierten Mehraufwand von 7 Milliarden Euro. Für diese Pläne ist derzeit ein Gesetz zur Digitalisierung der Energiewende in Vorbereitung.
Vorschaubild: Die Verteilnetze benötigen die meisten Investitionen beim Ausbau des Stromnetzes für die Energiewende zu. GeorgHH /Wikimedia /Lizenz unter CC BY-SA 3.0
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