Die indirekter Landnutzungsänderung (Iluc) kann von der Bundesregierung für in Deutschland vertriebene Biokraftstoffe nicht ausschließen. Mit Iluc ist die Umwandlung von Flächen mit hohem Kohlenstoffbestand wie Regenwäldern in Flächen mit niedrigem Kohlenstoffbestand (zum Beispiel landwirtschaftliche Nutzflächen) gemeint.
Dabei kann es zur Freisetzung erheblicher Mengen von Kohlenstoff in Form von Treibhausgasemissionen sowie zur Gefährdung ökologisch wertvoller Gebiete kommen. Biokraftstoffe sind aber nicht nur deswegen umstritten.
Zwar sei dies nach den EU-Nachhaltigkeitskriterien ausgeschlossen. Dennoch muss die Regierung im aktuellen Biokraftstoffbericht folgendes eingestehen:
Nicht ausgeschlossen war jedoch, dass Biomasse für energetische Zwecke auf Flächen produziert wird, die vorher zur Produktion von Biomasse für andere Zwecke (zum Beispiel Lebens- oder Futtermittel) genutzt wurden, und deren Produktion infolgedessen zumindest teilweise in Gebiete mit hohem Kohlenstoffbestand (zum Beispiel Wälder oder Moore) oder mit hoher biologischer Vielfalt verdrängt wird.
Ein weiteres Problem: Betroffen von Land Grabbing, also der Vertreibung der Bevölkerung zugunsten des Biokraftstoffanbaus werden weltweit zudem 50.000 bis 160.000 Hektar angesehen, die im Zusammenhang mit der EU-Biokraftstoffförderung stehen könnten, so die Regierung im aktuellen Bericht zur Biokraftstoff-Nachhaltigkeitsverordnung.
Insgesamt ist der Absatz von Biokraftstoffen im letzten Jahr konstant geblieben. Abgesetzt wurden:
Kraftstoff | 2014 in Mio. t | 2013 in Mio. t | Veränderung in % |
Biodiesel | 1,97 | 1,77 | 11,3 |
Bioethanol | 1,23 | 1,21 | 1,7 |
Hydrierte Pflanzenöle | 0,34 | 0,44 | -22,7 |
Durch diese Biokraftstoffe seien 5,2 energetische Prozent des Kraftstoffbedarfs gedeckt worden und blieb damit gegenüber 2013 gleich.
Vorschaubild: Biokraftstoff wird bis zu 7 % bei Diesel und zu 5 bis 10 % bei Benzin beigemischt. Foto: Urbansky
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