Auch Biomasse gehört effizient genutzt. Bei der energetischen Verwertung gibt es mehrere Optionen. Kraftwerke sind oftmals nur für einen Brennstoff ausgelegt. Das Fraunhofer Institut UMSICHT hat nun für ein türkisches Projekt des Essener Kraftwerksspezialkisten Oschatz GmbH beides getestet – die Mono-Variante und die Mix-Variante.
Letztere wird immer dann benötigt, wenn ein einheitlicher Brennstoff nicht ausreichend verfügbar ist – etwa durch Jahreszeiten bedingt – und das Biokraftwerk trotzdem laufen muss.
Die Wissenschaftler untersuchten Förder‑, Verbrennungs- und Emissionsverhalten mit Maispflanzen, Baumwollpflanzen, Hackschnitzel vom Götterbaum und Schilf . Dabei wurden Kenngrößen für die Planung der türkischen Anlage ermittelt, die mit zwei verschiedenen Feuerungsarten arbeiten soll:
- 30 kW Muldenfeuerung
- 440 kW Rostfeuerung
Erfasst wurden während dieser 24-h-Versuche neben den Prozessparametern die Zusammensetzung des Rauchgases und die Staubemissionen.
Dem Ergebnis nach scheint ein Einsatz von Brennstoff-Mischungen in einer Rostfeuerung mit gutem Ausbrand möglich. Die CO-Emissionen liegen unter 50mg/Nm³. Dennoch gilt es, auf die verschiedenen Einsatzstoffe wegen Brückenbildung und möglichen Verblockungen zu achten. Ein Problem: Es entstehen hohe Emissionen:
- NO (ca. 500 mg/Nm³)
- SO2 (ca. 250 mg/Nm³)
- HCl (ca. 380 mg/Nm³)
Deswegen benötigt das Verfahren eine spezielle Rauchgasreinigung und Materialien, die diesen Emissionen widerstehen. Insbesondere bei den Monobrennstoffen Mais und Schilf ist mit Verschlackungen zu rechnen, so die Wissenschaftler.
Vorschaubild: Abgasreinigung ist bei dem neu getesteten Bio-Mix-Brennverfahren nötig, hier der Test im Verbrennungstechnikum in Sulzbach-Rosenberg. Foto Fraunhofer UMSICHT /Kurt Fuchs
0 Kommentare