Ein knackiges Kaminfeuer freut meist nur einen: den, der davor sitzt. Die Nachbarn wissen es meist nicht zu danken, wenn die hohen Emissionen, die bei der Holzverbrennung nun mal anfallen, die Atemwege reizen. Und das kann selbst bei ordnungsgemäßer Handhabung des Kamins – sprich mit ordentlich abgelagertem Holz, passieren.
In Zeiten der 1. BundesImmissionsSchutzVerordnung (1. BImSchV) sind Hersteller angehalten, Kaminöfen auf den Markt zu bringen, die den Emissionsschutz fördern oder sich entspechend nachrüsten lassen. Doch wie soll das gelingen? Das Deutsche Biomasse Forschungszentrum (DBFZ) versucht es im Programm „Nachrüstung zum katalytischen Abbau von gasförmigen organischen Emissionen aus Kaminöfen“ mit Metallschäumen als Katalysator. Erste Versuche sind vielversprechend.
Die Schwerpunkte der Forschung sind:
- Katalytische Oxidation von gasförmigen Abgasbestandteilen
- Steigerung des Wirkungsgrades mit einem Wärmeübertrager
- Sicherer und störungsfreier Betrieb der Feuerung
Die Katalysatoren wurden auf Basis von Metallträgern hergestellt, deren Oberfläche mittels Washcoat und dem Aufbringen aktiver Phase durch Imprägnierung modifiziert wurden. Zum Einsatz kamen dabei auch Metallschäumen aus Eisen, ChromAluminium und CrAl- und NickelEisenChromAluminium-Legierungen.
FeCrAl, und NiFeCrAl erwiesen sich dabei für die Syntheseroute geeignet, und zwar deswegen:
- Höhere Porosität/kleinere Poren
- Vorteilhaft für katalytischen Umsatz
- Höhere Verblockungsneigung
- Höchste Aktivität bei Manganoxid mit Palladium
- Deutliche Reduzierung von CO durch Katalysatoren möglich
- Reduzierung von organischen Kohlenstoffverbindungen
- Bessere Wärmeausnutzung und Nutzung der Wärme in anderen Räumen durch einfache Wärmeübertrager
- Nachrüstmodule an Kaminöfen können
- Schadstoffemissionen vermindern
- Effizienz (Wärmenutzung) erhöhen
Kleiner Nachteil des Systems: Die Staubreduzierung wird durch die Katalysatoren limitiert, es sind Oxidationen von Ruß und Rußvorläufersubstanzen möglich. Hier müssten zusätzlich einfache Staubabscheider, etwa strömungsmechanische Staubabscheidung oder Filterlösungen zum Einsatz kommen.
An dem System wird weiter geforscht. Ein Vorläufer davon, der ebenfalls am DBFZ entwickelte Neko-Katalysator, der mit Aluminium- und Siliziumoxyden arbeitet, soll schon an die Marktreife herangeführt werden.
Vorschaubild: HKI /Schott AG
0 Kommentare