Ener­gie­markt: Was ist 2016 neu

von | 22. Dezember 2015

Von Stand­punkt der Ener­gie­wirt­schaft aus betrachtet wird 2016 ein inter­es­santes Jahr. Doch wie lautet ein chine­si­sches Sprichwort? Wenn die Götter nicht lieben, den lassen sie in inter­es­santen Zeiten leben. Wird es wirklich so schlimm?

EnEV mit Austauschpflicht

Neu ist die Austausch­pflicht für Uralt-​Heizkessel. Die EnEV regelt in ihrer ab 1. Januar geltenden Neufassung, dass Heiz­kessel, die mit flüssigen oder gasför­migen Brenn­stoffen betrieben werden und die nach dem 1. Januar 1985 eingebaut wurden oder die älter als 30 Jahre sind, durch moderne Geräte zu ersetzen sind. Ausnahmen bilden Niedertemperatur- oder Brenn­wert­kessel, wobei letztere nach dem Erfin­dungs­datum der Technik noch gar nicht so alt sein können. …

Altanlagen-​Labeling

Auch die zweite große Neuerung betrifft den Heizungs­keller. Mit Jahres­beginn sollen Heiz­kessel, die älter als 15 Jahre als sind, gelabelt werden. Das Labeling erfolgt durch Schorn­stein­feger, Heizungs­mon­teure oder zuge­lassene Ener­gie­be­rater. Diese sollen zugleich über Ener­gie­ein­spa­rungen durch Kessel­tausch oder weiterer Maßnahmen infor­mieren – auch das ein Ansatz­punkt für den Mine­ral­öl­handel, die Kunden pro moderner Öl-​Brennwerttechnik aufzu­klären, am besten in Verbindung mit Solarthermie. …

Strom­markt­gesetz: PtH nur für Große

Auch das Strom­markt­gesetz berührt die Branche – wenn auch nur am Rande. Denn es wird im neuen Strom­markt­design die Power-​to-​Heat-​Technologie (PtH) fördern – aller­dings nur im Groß­maßstab. Denn eine sinnvolle, sprich wirt­schaft­liche Einbindung auch kleiner PtH-​Nutzer ist nur über den Regel­en­er­gie­markt möglich. An dem darf jedoch nur teil­nehmen, wer mindestens 5 MW Regel­en­er­gie­leistung aufnehmen oder abgeben kann. Bei einer normalen, modernen Heizung sind es in einem gut gedämmten Haus kaum 20 kW. Ein Herab­senken dieser Eintritts­bar­riere ist im neuen Strom­markt­gesetz nicht vorge­sehen. Bliebe also nur die Möglichkeit, sich mit anderen zu einem virtu­ellen Kraftwerk zusam­men­zu­schließen. Aber das ist Zukunfts­musik und könnte uns viel­leicht in einem Ausblick auf das Jahr 2017 beschäftigen.

Weitere Ände­rungen finden sich hier.

Geschrieben für Brenn­stoff­spiegel. Der voll­ständige Beitrag ist nur in der Ausgabe 12/​2015 zu lesen. Zum kosten­freien Probeabo geht es hier.

Frank Urbansky

Freier Jour­na­list und Fach­au­tor, unter anderem für die Fach­ma­ga­zine und Portale Brenn­stoff­spie­gel, Uniti; DW Die Woh­nungs­wirt­schaft und Immo­bi­li­en­wirt­schaft; Haufe-Lexware; Energie&Management; IVV, Huss Medien; Motor­tech­ni­sche Zeit­schrift und Sprin­ger­Pro­fes­sio­nal; Sprin­ger Fachverlag; SHK Profi und tab, Bau­ver­lag; stadt+werk, k21

0 Kommentare

EnWiPo
EnWiPo
Fluss­wärme als weiterer Baustein für die Energiewende

Fluss­wärme als weiterer Baustein für die Energiewende

Die Umgebungswärme von Fließgewässern wird hierzulande noch kaum genutzt. Eine Studie hat nun allein für Bayern erstaunliche Potenziale aufgedeckt. Eine Nutzung der Wärme hätte auch einen positiven ökologischen Effekt durch die Abkühlung der Flüsse. In Bayern könnten...

Fluss­wärme als weiterer Baustein für die Energiewende

Fluss­wärme als weiterer Baustein für die Energiewende

Die Umgebungswärme von Fließgewässern wird hierzulande noch kaum genutzt. Eine Studie hat nun allein für Bayern erstaunliche Potenziale aufgedeckt. Eine Nutzung der Wärme hätte auch einen positiven ökologischen Effekt durch die Abkühlung der Flüsse. In Bayern könnten...

„Heizungs­in­ves­tition – kümmert euch jetzt!”

Heizungs­in­ves­tition – kümmert euch jetzt!”

Interview mit Sebastian Herkel, Fraunhofer ISE, Abteilungsleiter energieeffiziente Gebäude. Immobilienwirtschaft: Wie sehen Sie das aktuelle Regelwerk in Bezug auf mehr Effizienz in Immobilien? Sebastian Herkel: Letztes Jahr haben wir ein ziemlich komplexes Regelwerk...