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Deutscher Ener­gie­ver­brauch steigt leicht

von | 22. Dezember 2015

Um rund 1,3 % auf 13.335 Petajoule (PJ) oder 455,0 Mio. t. SKE steigt nach Berech­nungen der Arbeits­ge­mein­schaft Ener­gie­bi­lanzen (AGEB) der Ener­gie­ver­brauch in Deutschland in diesem Jahr. 

Nach Meinung der Statis­tiker geht der Zuwachs auf die gegenüber dem sehr milden Vorjahr etwas kühlere Witterung und den damit verbun­denen höheren Heiz­ener­gie­bedarf zurück. Der Verbrauchs­zu­wachs infolge der positiven Konjunk­tur­ent­wicklung (+ 1,8 %) sowie durch den Bevöl­ke­rungs­zu­wachs (+ 1 Mio. Menschen) wurde nach Abschätzung der AGEB durch Zugewinne bei der Ener­gie­ef­fi­zienz ausge­glichen. Bereinigt um den Witte­rungs­effekt wäre der Ener­gie­ver­brauch im vergan­genen Jahr um 1,5 bis 2 % gesunken.

Mineralöl

Den Löwen­anteil im Ener­giemix mit 33,8 % nimmt nach wie vor Mineralöl ein, das prägend AGEBfür den hiesigen Mobi­li­täts­sektor ist. Der Mine­ral­öl­ver­brauch lag 2015 praktisch unver­ändert auf dem Niveau des Vorjahres. Der Verbrauch betrug insgesamt 4.511 PJ oder 153,9 Mio. t SKE und damit 0,1 % weniger als 2014. Während der Verbrauch an Diesel infolge der höheren Nachfrage aus den Bereichen Verkehr und Bauwirt­schaft um knapp 4 % anstieg, kam es bei den Otto­kraft­stoffen zu einem Minus von 2 %. Der Absatz an Flug­benzin lag auf Vorjah­reshöhe. Beim leichten Heizöl blieb ein Absatz­an­stieg aus, da die Verbraucher ihren Mehr­bedarf trotz günstiger Preise über­wiegend aus den Beständen gedeckt haben. Nach Bran­chen­schät­zungen liegen die Füll­stände in deutschen Heiz­öl­tanks bei 75 %. Das dürfte Rekord sein und auch im kommenden Jahr – ein weiterer milder Winter voraus­ge­setzt – den Absatz an Heizöl weiter deckeln. Bei den Biokraft­stoffen gab es hingegen einen Rückgang um 5 %. Dies liegt vor allem an der doppelten Anrechnung von Treibhausgas-​Quoten auf Kraft­stoffe, die nicht aus extra dafür ange­bauten Pflanzen, sondern aus Rest­stoffen erzeugt werden und die es seit 2015 gibt.

Erdgas

Der Erdgas­ver­brauch stieg um 5 % auf 2.804 PJ bezie­hungs­weise 95,7 Mio. t. SKE und hat einen Anteil von 21 % am Ener­giemix. Haupt­ur­sache war auch hier die kühlere Witterung im ersten Halbjahr und dem damit verbun­denen höheren Einsatz von Erdgas zu Wärme­zwecken. Die im vierten Quartal erneut sehr milde Witterung dämpfte den Zuwachs aller­dings merklich. Die Strom­erzeugung aus Erdgas war mit einem Minus von 7 % erneut rück­läufig. Der Grund: Erdgas ist als Ener­gie­träger für die Verstromung zu teuer.

Strom­erzeugung

Bei der Verstromung sank der Verbrauch an Stein­kohle, die zu zwei Dritteln dafür einge­setzt wird, um 0,7 % auf 1.691 PJ oder 57,7 Mio. t. SKE. Der Anteil von Stein­kohle liegt damit bei 12,7 % am gesamten Ener­giemix. Braun­kohle legte mit 1.587 PJ bezie­hungs­weise 54,1 Mio. t. SKE leicht zu. Ihr Anteil am Ener­giemix ‚iegt nun bei 11,9 %. Bei der Kern­energie gab es ein Minus von knapp 6 %, was auf die Außer­be­trieb­nahme des Kern­kraft­werkes Grafen­rheinfeld zur Jahres­mitte zurück­zu­führen ist.

Die erneu­er­baren Energien erhöhten ihren Beitrag um insgesamt knapp 11 % auf 1.679 PJ oder 57,3 Mio. t SKE. Während die Strom­erzeugung aus Biomasse um rund 2 % zunahm, hielt die Wasser­kraft (ohne Pump­speicher) ihren Beitrag auf Vorjah­reshöhe. Bei der Windkraft an Land und auf See kam es zu einem Plus von 50 % gegenüber dem Vorjahr. Der Beitrag der Solar­energie (Photo­voltaik und Solar­thermie) stieg um 6 %. 

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Frank Urbansky

Freier Jour­na­list und Fach­au­tor, unter anderem für die Fach­ma­ga­zine und Portale Brenn­stoff­spie­gel, Uniti; DW Die Woh­nungs­wirt­schaft und Immo­bi­li­en­wirt­schaft; Haufe-Lexware; Energie&Management; IVV, Huss Medien; Motor­tech­ni­sche Zeit­schrift und Sprin­ger­Pro­fes­sio­nal; Sprin­ger Fachverlag; SHK Profi und tab, Bau­ver­lag; stadt+werk, k21

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