Die Kaufprämie für Elektroautos ist beschlossen. 1,2 Milliarden Euro werden die direkten Kaufzuschüsse kosten. Bei der Bevölkerung scheint dieser Schritt anzukommen. Rund ein Drittel der Deutschen wird durch die Elektroprämie in Ihrem Kaufverhalten beeinflusst.
Die neue Prämie für den Kauf eines Elektroautos könnte mehr als ein Drittel der Deutschen zum Kauf eines Elektroautos motivieren. Auch ohne die Verlockung einer Kaufprämie plane jeder Achte Deutsche laut einer repräsentativen Umfrage der CreditPlus Bank AG ohnehin den Umstieg auf einen Elektroantrieb. Demnach steige die Akzeptanz und Attraktivität von Elektroautos zwar langsam, aber konstant in der deutschen Bevölkerung.
Der grüne Gedanke wächst bei Autofahrern, die sich mehr und mehr für E‑Automobilität interessieren. Denn die elektrisch betriebenen Fahrzeuge bringen neben ihrer Umweltfreundlichkeit noch weitere Vorteile mit. So lassen sich diese zum Beispiel in der heimischen Garage „auftanken“. Und wer einen Strompreisvergleich im Internet durchführt, kann den „Spritpreis“ sogar mit eigenem Zutun in die Tiefe treiben.
Preislich erfahren Käufer aber auch Unterstützung von anderer Seite: Der Bund bringt rund eine Milliarde Euro für die Förderung von Elektroautos auf. Davon entfallen ca. 600 Millionen Euro auf die Kaufprämien. Die finanzielle Spritze beim Kauf eines E‑Automobils wird zur Hälfte vom Bund und zur Hälfte von der Industrie getragen. Bei reinen Elektrowagen beträgt sie 4.000 Euro, bei Plug-in-Hybridautos immerhin noch 3.000 Euro. Die Prämie ist bis 2019 befristet und besitzt die Obergrenze von 1,2 Milliarden Euro. Ist dieses Geld aufgebraucht, endet der Zuschuss automatisch. Rund 400.000 Fahrzeuge könnten mit Hilfe der Kaufprämie erstanden werden. Interessierte sollten mit einem Kauf daher nicht zu lange warten.
Ca. 300 weitere Millionen veranschlagt der Bund für den Ausbau und die Erweiterung des Ladenetzes. Rund 15.000 neue Stromtankstellen mit kürzerer Ladezeit sollen die Sorgen der Bürger vor einem nicht ausreichend ausgebauten Ladenetz eindämmen. Der Energie- und Klimafonds, ein im Zusammenhang mit der Energiewende vom Bundesfinanzministerium eingerichteter Sondertopf, könnte die Finanzierung des Ausbaues übernehmen.
Die Kaufprämie steht ausschließlich für E‑Autos zur Verfügung, die unter 60.000 Euro kosten und wird noch durch weitere Regelungen limitiert. Der Hersteller des Elektrogefährts muss seine Teilnahme an der Kaufprämie und somit den 50-prozentigen Zuschuss verpflichtend anerkennen. Dadurch würde der Listenpreis um 2.000 Euro sinken. Bisher haben lediglich Volkswagen, BMW und Daimler dieser Zusatzfinanzierung zugesagt.
Die Vorteile beim Kauf eines Elektroautos
Nicht nur die vom Staat eingeführte Kaufprämie sorgt für eine Attraktivitätssteigerung von Elektrowagen. Die durch Strom versorgten Fortbewegungsmittel besitzen auch weitere spezifische Vorteile. Doch für wen lohnt sich der Kauf eines Elektroautos im Besonderen? Nachfolgend einige Vorteile und Erklärungen zu den E‑Cars.
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Besonders geeignet für Kurzstrecken
Optimale Voraussetzungen für Autofahrer mit Elektrowagen sind gegeben, wenn zum größten Teil Kurzstrecken gefahren werden und verschiedene Lademöglichkeiten vorhanden sind. Im Idealfall befindet sich eine geeignete Ladestation in unmittelbarer Umgebung des Wohnsitzes oder direkt in der eigenen Garage. Für Pendler ist das Elektroauto bisher bedingt einsatzfähig, da das Ladenetz nicht ausreichend und die Ausdauer der verbauten Akkus nicht effektiv genug entwickelt sind.
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Teuer, aber mit Zukunftsaussicht
Ein bewusster Wille, finanziell ein wenig mehr auf die Waagschale zu legen, sollte vorhanden sein. Denn trotz Prämie sind Elektroautos im Vergleich zu ähnlichen Modellen mit Benzinantrieb noch spürbar teurer. Laut einer Studie ist jeder gefahrene Kilometer mit dem Elektrogefährt trotz aktuell niedriger Ölpreise zwar um den Faktor 2,4 günstiger als bei einem Auto mit Verbrennungsmotor, jedoch macht sich dieser Unterschied erst ab einer hohen Laufleistung effektiv bemerkbar. Trotz einer Kaufprämie von 4.000 Euro ist die Anschaffung eines Elektroautos meistens die kostenintensivere Variante beim Autokauf. Allerdings gestalten sich die Zukunftsaussichten und ‑prognosen beim E‑Mobil durch die vermeintlich steigenden Ölpreise und die Effektivitätssteigerung der Akkus äußerst positiv.
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Steigende Attraktivität durch sinkende Akku-Preise
Ebenfalls zur Attraktivität des Elektroautos beitragend ist die voraussichtlich sinkende Preisentwicklung bei Akku-Batterien. Laut einer Studie von deutschen Ingenieuren wird der Preis sich für die Akkus bis zum Jahre 2020 halbieren. Dementsprechend werden zwar wahrscheinlich die Rabatte für Elektrowagen sinken, der Preis für einen elektronisch betriebenen Neuwagen wird sich aber den Kosten eines neuen Benziners annähern. Niedrigere Kraftstoff- und Wartungskosten helfen ebenso beim Kostenausgleich. Sollte auch zu diesem Zeitpunkt noch eine Prämie für Elektroautos bestehen, wären diese sogar günstiger als Benziner.
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Ausbau des Ladenetzes
Im Förderprogramm der Bundesregierung enthalten ist aber nicht ausschließlich eine Kaufprämie. Zusätzlich werden laut Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) rund 300 Millionen Euro in den Ausbau des Ladenetzes investiert. Die Folge seien ca. 15.000 weitere Ladestationen. Diese seien von Sportplätzen über Supermärkte bis zu Veranstaltungsorten sinnvoll verteilt. 5.000 neue Stromtankstellen sollen besonders schnell und effektiv laden.
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Mögliche zehnjährige Kfz-Steuerbefreiung
Eine Einsparung der Kfz-Steuer für die ersten Zehn Jahre nach dem Kauf eines Elektroautos ist längst keine beschlossene Sache, wird aber zumindest diskutiert. Das Anliegen des Staates, den Kauf von E‑Autos so attraktiv wie möglich zu gestalten, dürfte zukünftig noch weitere finanzielle Vorteilen mitbringen.
Elektroautos per se als umweltfreundlich zu bezeichnen ist nur die halbe Wahrheit. Das wären diese bei einem sehr hohen Grünstromanteil. Wer das also für sich nicht beispielsweise mit eigener Solartanke so macht, der fährt ein 2/3 Kohle-Atom-Gas Auto und zu einem Drittel ein sauberes Auto.
Da hast du so was von Recht, lieber Kilian. Allerdings – und ich denke, da sind wir uns einig – wird es eines Tages die Komplett-Versorgung auf Grundlage Erneuerbarer Energien geben. Via Sektorkopplung wird auch die Mobilität dadurch versorgt. Deswegen finde ich es jetzt schon richtig, dass die Brüger an die E‑Mobilität praktisch herangeführt werden. Kaufprämien sind nur ein Aspekt (und ob der wirkungsvoll ist, muss sich erst erweisen). Aber auch Ladeinfrastruktur, Batterietechnik – das alles muss es eben schon jetzt geben, nicht erst, wenn wir 100 % EE haben.