Energieautarkie ist die Unabhängigkeit von fossilen Energiequellen und Deckung des kompletten Eigenbedarfs mittels Erneuerbarer Energien. In Gebäuden ist dies jedoch nicht immer sinnvoll.
Energieautarkie, also die Unabhängigkeit von fossilen und die komplette Eigenversorgung durch Erneuerbare Energien, wird schon praktiziert. Doch die Beispiele sind rar gesät. „In der Tat wäre es schon mit heute verfügbaren Technologien möglich, die meisten kleineren Städte und Gemeinden (weitgehend) stromautark zu machen.
Man benötigt ’nur’ eine geeignete Kombination von lokalen Windrädern, lokalen Biomasseanlagen, PV-Anlagen, lokalen Blockheizkraftwerken (BHKW) und lokalen Speichern”, beschreibt Springer Autor Thomas Unnerstall die Potenziale, aber auch die Voraussetzungen für die Stromautarkie in seinem Buchkapitel „Rahmenbedingungen der Energiewende – Beschreibung” auf Seite 49.
Nicht nur für die Stromversorgung gibt es Autarkiebestrebungen, sondern auch für den Wärmemarkt und den Verkehr – die beiden anderen großen Energieverbrauchsbereiche. Wie sinnvoll, sprich wie wirtschaftlich ist jedoch das Streben nach Energieautarkie insbesondere im Gebäudebereich? …
Gekürzt. Geschrieben für SpringerProfessional. Der komplette Beitrag ist hier zu lesen.
Wie das Haus der Zukunft komplett mit Eigenenergie versorgt werden könnte, beschreibt Energieblogger-Kollege Andreas Kühl hier auf seinem Blog Energynet.
Am Ende einer „Kette” ist CO2 – frei wohl kaum machbar. In einer Phase wo noch für die Produktion von PV & WKA usw. „graue” Energie notwendig ist, wird jeder weiter „mittelbar” beteiligt sein.
Ob jeder einzelne „Haushalt” selbstsuffizient sein kann oder gar sein muss, ist fraglich. Wesentlich leichter dürfte der lokale Zusammenschluss von „Leistungen” funktionieren. Dem stehen aber jede Menge sehr starrer Regulierungen und Monopole entgegen. Schon um nur seine direkten Grenznachbarn mit PC-Strom zu versorgen berührt das eine ganze Reihe von Bestimmungen und längst ist der Staat mit Steuerforderungen und gesetzlichem „Monopolschutz” als Bremse für jedes Gemeinschaftsunternehmen „dazwischen”.
Ganz offensichtlich soll da kein Kontroll- und Pfründeverlust entstehen. Bleibt also „nur” die Gebäude so energieeffizient wie möglich zu bauen (was längst gesetzliche Grundlagen hat) und viel wichtiger, Bestandsgebäude von der „Energieschleuder” zu moderaten Verbrauchern nachrüsten.
Klar wäre es vernünftig lokale Wärmespeicher für mehrere Haushalte zu installieren – in ländlichen Gebieten liegen häufig große, meist völlig ungenutzte Scheunen im Bereich mehrerer Nachbarn. Doch schon der Gedanke mit denen gemeinsam etwas zu etablieren, wird oft strickt abgelehnt. Das mag ja in Einzelfällen unproblematisch sein. Doch überall wo dazu auch gewisse „Risiken” (Vertrag – Abhängigkeiten – alte „Fehden” usw.) überwunden werden müssen, gibt es kaum Zustimmung – „man” glaubt mit dem was man so hat, ausreichend versorgt zu sei.
Wärmedämmung z.B. wir mit nahezu abergläubigem Verhalten begegnet. Ganze Häuser können nicht mehr „atmen” – ganze Siedlungen gehen in Flammen auf. Der Schimmel wartet nur auf die böse Wärmedämmung, um endlich auch diese Hütte zu besiedeln.
Ganz schlimm, PV auf dem Dach und „jede” Feuerwehr wird sich weigern, deine Hütte zu löschen – in Kombination mit Polystyroldämmung – oh Gott ! – ist die nächste Katastrophe geradezu vorgezeichnet. Das Mittelalter lässt schön grüßen.
Mich wundert, dass noch niemand auf die Idee gekommen ist, das diese „überaus hässlichen Platten auf dem Dach” irgendwelche geheimnisvollen Strahlen aussenden und ähnlich wie die allgegenwärtigen „Chemtrails” zu völligen Verblödung weiter Kreise der von dunklen Mächten bedrohten Bevölkerung führen. Es scheint zu funktionieren …
Ach ja, ich persönlich wäre schon dafür, endlich sich der Natur geschickt anzupassen – mit allen Mitteln die uns das 21. Jahrhundert bereitstellt …
Na ja, mal wieder ein Mischmasch von „energieautark” und theoretisch „CO2-frei”.
Energieautark wäre z.B.
– PV + Windräder + ausreichend Batteriespeicher
oder
– PV + Windräder + H2 Erzeugung + Brennstoffzelle + ausreichend Batteriespeicher
Schon Biomassekraftwerke sind mir suspekt, da die Traktoren etc. für die Erzeugung der Biomasse mit Diesel betrieben werden.
Gäbe es schon P2G H2 Anlagen für EFH, wäre ich am Ziel, ein Reihenendhaus im Bestand (BJ1982) zum absoluten Plusenergiehaus aufzurüsten (absolut bedeutet für mich, zu keiner Zeit Energie beziehen zu müssen).
So aber muss ich mich mit ca 6000kWh/a Einspeisung und ca. 1000kWh/a Bezug von Strom für die WP begnügen.
LG jogi
Hallo Jogi,
PtG für EFH gibt es, derzeit läuft ein Modellvesuch in Alzey: http://www.enwipo.de/2016/03/31/power-to-gas-fuer-lokale-versorgung/
Muss mal nachhaken, was draus geworden ist.
Vielen Dank für den Hinweis.
Da gibt es auch noch
https://www.fronius.com/cps/rde/xbcr/SID-CA4EBEB7-F05BFD21/fronius_international/Fronius_Energiezelle_DE_86291_snapshot.pdf
https://www.fronius.com/cps/rde/xchg/fronius_international/hs.xsl/83_19199_DEU_HTML.htm
bis jetzt wohl noch nicht marktreif.
Würde ja vollständig reichen, um sommerliche PV-Erträge in den Winter zu retten und wieder in Strom umzuwandeln, ggf. auch um ein H2-e-car zu betanken.
Es muss ja gar nicht Erdgas sein, H2 reicht, ist verlustärmer und Wärme macht die WP aus dem Strom dann auch sehr effizient.
LG jogi
Danke, Jogi, für den Tip, das kannte ich noch nicht. Generell halte ich PtG auch nur dann für sinnvoll, wenn der Wasserstoff direkt verwertet wird. Die Methanisierung ist ineffizienter Unfug. Leider Gottes fehlt es für H2 noch an der Infrastruktur (auch wenn die für so kleinteilige Lösungen nicht unbedingt nötig ist), aber das wird schon werden.