Kalte Wärmenetze scheinen ein Oxymoron zu sein, ein schwarzer Schimmel. Dennoch gibt es in Deutschland erste Projekte, bei denen diese äußerst effiziente, wenn auch ungewöhnliche Art der Wärmeversorgung umgesetzt wurde.
Ihre Stärke spielt sie dabei vor allem bei Quartierslösungen aus. Planer, die sich genau damit befassen, sollten sich über diese Art der Wärmeversorgung informieren.
Bei einem kalten Wärmenetz spielen zwei verschiedene Technologien eine Rolle. Zum einen ist es ein Wärmenetz, das aber nicht mit heißem Dampf befüllt wird, sondern einfach unter der Erde liegt und die dortige Umgebungstemperatur, meist um die 10 °C aufnimmt. Der Vorteil dieses Systems gegenüber einem klassischen Wärmenetz ist augenscheinlich. Die Leitungen kommen ohne jegliche Isolierung aus. Das spart Investitionskosten, aber auch die für Wartung und Instandhaltung, da das Netz aufgrund niedriger Temperaturen und normalen Luftdrucks praktisch verschleißfrei arbeitet. Und es treten keinerlei Wärmeverluste auf – sonst der Nachteil aller Netze. Aber dazu später mehr.
Zum anderen sind es Wärmepumpen, die bei jedem Abnehmer oder Angeschlossenen installiert sind. Die Wärmepumpen nutzen die das ganze Jahr über konstante Temperatur des kalten Wärmenetzes und addieren diese zur Heizungstemperatur auf. Selbstredend sind Fußboden- oder Flächenheizungen, die mit Vorlauftemperaturen um die 35 °C auskommen, hier das Mittel der Heizungs-Wahl. Mit diesen drei Komponenten kann man bei Quartierslösungen, aber auch bei weniger dichter Wohnbebauung sehr effiziente Ergebnisse erzielen.
Das Legionellenproblem
Die Aufbereitung das Warmwasser ist ebenfalls möglich, aber aus Kosten- und hygienischen Gründen kann hier auch eine andere Lösung gefunden werden. Die durch die Wärmepumpe bedingten niedrigen Vorlauftemperaturen bergen die Gefahr der Legionellenbildung. Um diese sicher zu vermeiden, muss bei einer klassischen zentralen Trinkwarmwasserbereitung das Wasser regelmäßig auf mindestens 60 °C erhitzt werden, was mit Wärmepumpen nicht effizient zu leisten ist. Daher kommen bei solchen Systemen zusätzlich elektrisch betriebene Heizstäbe zum Einsatz, die die fehlende Temperaturerhöhung von 53°C auf über 60°C effizient realisieren.
Eine weitere Möglichkeit liegt in der deutlichen Reduktion des warm gehaltenen Wasservolumens. Daher wird inzwischen vermehrt auf Frischwasserstationen gesetzt, die das Trinkwasser im Durchfluss in einem Wärmetauscher über das Heizwasser der Heizanlage bei Bedarf erwärmen. Der Wärmespeicher zur Deckung von Bedarfsspitzen sitzt hier auf der Heiznetzseite und nicht im Trinkwasserkreislauf, so dass kein großes Volumen vorhanden ist, in dem sich Legionellen unkontrolliert vermehren könnten. …
Gekürzt. Geschrieben für tab aus dem Bauverlag. Der komplette Beitrag ist nur in Heft 1/2017 zu lesen. Zum Abonnement geht es hier.
Das könnte man aber auch mit einer insularen Lösung machen, d.h. einfach Wärmetauscherrohre oder ‑Schläuche im EIGENEN Grundstück in den Boden verlegen, ggf. auch etwas tiefer. der zusätzliche Vorteil DIESER Lösung wäre zudem, dass man in der warmen Jahreszeit vom Dach und den Fassadenflächen erwärmte Luft in den Boden ‚pumpen’ kann, so dass in der kälteren Jahreszeit sogar eine höhere Bodentemperatur als nur die ganzjährig sonst in unseren Breiten üblichen zehn Grad rückgewonnen werden könnte (neben der damit möglichen kostenlosen Klimatisierung im Sommer). Eine weitere Verquickung mittels noch eines Netzes erscheint widersinning. Zumal die reguläre Wärmepumpe http://www.dasgelbeforum.net/forum_entry.php?id=423067 sofern sie elektrisch übers Netz angetrieben wird, nicht autark ist und die Leute dann, wiewohl unter ihren Füssen die Zehn-Grad-Energiequelle sitzt (oder im ‚kalten Wärmenetz’ meinetwegen) dann im Kalten sitzen.