Urlaubszeit – Archivzeit
Wetterdaten stehen, Klimawende hin oder her, schon jetzt im Mittelpunkt der Energiewirtschaft. Windstärke und Sonneneinstrahlung sowie Temperatur entscheiden, wie viel konventioneller Strom in die Netze eingespeist, was an Gas aus Speichern entnommen und welche Menge mobiler Brennstoffe eingelagert wird. Dazu bedarf es präziser Prognosen.
Was viele nicht wissen: Ein Pionier auf diesem Gebiet ist Jörg Kachelmann mit seiner Firma Meteomedia. Brennstoffspiegel und Mineralölrundschau sprach mit ihm.
Wie und wann begann eigentlich das Geschäft mit der Lieferung von Wetterdaten für die Energiewirtschaft?
Jörg Kachelmann: Wir starteten schon vor einigen Jahren mit einer eigenen Energieabteilung und mit speziell auf die Energieversorger zugeschnittenen Prognoseprodukten.
Gab es durch die staatlich forcierte Förderung der Erneuerbaren Energien einen Schub?
Das ist schwierig zu sagen. Der massive Ausbau von Wind- und Solarenergie in Deutschland sowie die staatlicherseits begünstigte Direktvermarktung der Erneuerbaren, wie Grünstromprivileg und Marktprämienmodell, spüren wir aber mittelbar durch die deutlich verstärkte Nachfrage unserer Leistungsprognosen für Wind- und Solarenergie.
Derzeit nutzen rund 400 Unternehmen der Energiewirtschaft Ihren Service. Sind das vorrangig Stromerzeuger und Netzbetreiber?
Nein, wir bedienen die gesamte Kette der Energiewirtschaft, angefangen von Produzenten über Netzbetreiber bis hin zum Handel und Vertrieb.
Welchen Datenmix liefern Sie und in welcher Frequenz?
Alles, was wir messen, können wir auch prognostizieren. Am häufigsten abgefragt sind Temperatur, Windgeschwindigkeit, Globalstrahlung sowie die Niederschlagsmenge. Meistens werden Daten in stündlicher oder täglicher Auflösung benötigt. Messwerte bieten wir darüber hinaus auch in zehnminütiger und monatlicher Auflösung an. Unsere Prognosen können wir, bei maximal stündlicher Aktualisierung, für bis zu 10 Tage in die Zukunft anbieten. Für weitere mittel- bis langfristige Entwicklungen bieten wir verschiedene Trendprodukte an.
Geschrieben für Brennstoffspiegel, erschienen in Ausgabe 10/2012.
Der komplette Text ist nur in der Printausgabe des Fachmagazins zu lesen.
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