Will keineswegs fossile Brennstoffe im Wärmemarkt verbieten, nur den Rahmen anders setzen: Bundesumweltministerin Barbara Hendricks. Foto: Urbansky

Berliner Ener­gietage: Zwischen Murmeltier und Eichhörnchen

von | 19. Juni 2017

Die Berliner Ener­gietage verschreiben sich der Effizienz – auch der im Wärme­markt. Jahr für Jahr aufs neue wird konsta­tiert, dass die Wärme­wende kaum voran­kommt. Das war auch in diesem Jahr nicht anders. 

Die Veran­staltung schwankt zwischen „und täglich grüßt das Murmeltier“ sowie „Mühsam nährt sich das Eich­hörnchen“. Langsam steigt die Sanie­rungs­wil­ligkeit beim Volk. Und auch die Politik will an der Tech­no­lo­gie­of­fenheit fest­halten. Zarte Pflänzchen der Hoffnung gibt es also durchaus.

Schirm­herrin und Bundes­um­welt­mi­nis­terin Barbara Hendricks will zwar absehbar auf Kohle, Öl und Gas verzichten und diese am liebsten im Boden lassen. Sie sieht eine schritt­weise Abkehr von fossilen Heizungs­sys­temen, die jedoch nicht verboten werden sollen. Aber der Rahmen müsse so gesetzt sein, dass ab 2030 über­wiegend Heizungen mit Erneu­er­baren Energien instal­liert würden. Der Weg dahin soll keineswegs ideo­lo­gisch geprägt sein. …

Dämmung als Business Case?

Die Ener­gie­wende sieht sie nicht nur bei Banken und Konzernen aufge­hoben, sondern auch bei denen, die ein altes Haus ener­ge­tisch Sanie­rungen wollen und vor der Alter­native stehen, das Geld dafür lieber in einer Alters­vor­sorge anzulegen. „Windräder und Dämmung sind dann für Inves­toren nichts anderes als zuvor ein Kohle­kraftwerk. Sie sind ein Business Case“, beschwört sie diese Zukunft. Immerhin lässt sich daraus ableiten, dass man niemanden vorschrieben wolle, wo oder in was er zu inves­tieren habe.

Bis dahin wider­spricht dies nicht der bishe­rigen Politik der Bundes­re­gierung. Hendricks forderte aller­dings, den Deckel für Erneu­erbare Energien, der noch im Koali­ti­ons­vertrag fest­gelegt wurde, aufzu­heben und das Modell auch auf den Bereich Verkehr und Wärme zu übertragen. …


Gekürzt. Geschrieben für Brenn­stoff­spiegel. Der voll­stän­dige Beitrag ist nur in der Ausgabe 06/​2017 zu lesen. Zum kos­ten­freien Probeabo geht es hier.

Energieblogger-​Kollege Kilian Rüfer befasst sich hier auf seinem Blog Sustainment mit der Frage, warum gerade die schlimmen Nach­richten zur Ener­gie­wende in den sozialen Medien besonders häufig geteilt werden.

Frank Urbansky

Freier Jour­na­list und Fach­au­tor, unter anderem für die Fach­ma­ga­zine und Portale Brenn­stoff­spie­gel, Uniti; DW Die Woh­nungs­wirt­schaft und Immo­bi­li­en­wirt­schaft; Haufe-Lexware; Energie&Management; IVV, Huss Medien; Motor­tech­ni­sche Zeit­schrift und Sprin­ger­Pro­fes­sio­nal; Sprin­ger Fachverlag; SHK Profi und tab, Bau­ver­lag; stadt+werk, k21

0 Kommentare

EnWiPo
EnWiPo
„Wir ziehen immer häufiger Abwärme oder Abwasser in Betracht“

Wir ziehen immer häufiger Abwärme oder Abwasser in Betracht“

Seit diesem Jahr gilt das Gesetz zur kommunalen Wärmeplanung und Dekarbonisierung der Wärmenetze. Bis 2028 müssen alle Kommunen eine solche Planung vorlegen. Im Interview erklärt Jannik Hartfil, Fachgebietsleiter Kommunale Wärmeplanung bei dem Energienetzbetreiber EWE...

„Wir ziehen immer häufiger Abwärme oder Abwasser in Betracht“

Wir ziehen immer häufiger Abwärme oder Abwasser in Betracht“

Seit diesem Jahr gilt das Gesetz zur kommunalen Wärmeplanung und Dekarbonisierung der Wärmenetze. Bis 2028 müssen alle Kommunen eine solche Planung vorlegen. Im Interview erklärt Jannik Hartfil, Fachgebietsleiter Kommunale Wärmeplanung bei dem Energienetzbetreiber EWE...

Smart Meter Rollout: Noch rollt wenig

Smart Meter Rollout: Noch rollt wenig

Der Smart Meter Rollout soll helfen Strom zu sparen und Lasten zu kappen. Das könnte Mietern und Verwaltern deutliche finanzielle Vorteile bringen. Doch der Ausbau geht nur schleppend voran. Zudem wären bei einer Einbindung der Wärmeversorgung in den Rollout die...