Nachdem regionale Stromversorger aufgrund mangelnder Lukrativität Sondertarife für Nachtspeicheröfen zurückgefahren haben, erleben diese wieder ein Comeback. Innerhalb von zwei Jahren hat sich die Anzahl der Anbieter verdoppelt. Gleiches gilt für Wärmepumpentarife.
Nach wie vor gilt: Wer mit Strom heizt, zahlt drauf. Bei der monatlichen Erfassung der Brennstoffpreise durch den Brennstoffspiegel (in dieser Ausgabe auf Seite …) war Strom schon immer die teuerste aller Heizenergien. Aktuell liegt der Strompreis bei rund 30 Eurocent je kWh. Für Öl und Gas zahlt man nur ein Fünftel der Summe. Selbst eine Wärmepumpe mit einer optimistisch angenommenen Jahresarbeitszahl von 4 (1 kWh Strom wird in 4 kWh Wärme umgewandelt) kostet dann immer noch mehr als Wärme aus Brennwerttechnik.
Nachtspeicheröfen, von der Politik eigentlich verdammt, sind ganz und gar ein finanzielles Fiasko. Konkurrenzfähig waren sie bei ihrer Einführung in den 60er Jahren nur, weil flächendeckend entsprechend günstige Nachtstromtarife angeboten wurden.
Doch nach und nach verschwanden die trotzdem zu teuren Nachtspeicherheizungen. Diese Entwicklung setzt sich fort. Nach einer aktuellen Umfrage des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) sind 19 Prozent der befragten professionellen Vermieter in den letzten fünf Jahren von Nachtspeicheröfen zu Erdgas oder Fernwärme gewechselt. Fünf Prozent planen das in den nächsten zwei Jahren.
Alte Sünden: Überteuerte Tarife
Als ob das noch nicht genug wäre, gab es vor sieben Jahren noch einen kleinen Skandal seitens der Stromanbieter. Gegen 13 von ihnen hatte damals das Bundeskartellamt ein Verfahren wegen Missbrauchs eingeleitet. Sie hatten zwischen 2007 und 2009 überteuerte Preise verlangt.
Die Stromanbieter reagierten sofort und kamen einem Bußgeld zuvor. 530.000 Kunden konnten sich daraufhin über eine Rückzahlung von 27,2 Millionen Euro freuen.
Die Sondertarife lohnten sich also immer weniger. Und so dünnte sich das Sondertarifnetz in Deutschland deutlich aus. Doch seit 2014 ist eine gegenläufige Entwicklung zu beobachten. …
Das Verbraucherportals Verivox hat 219 Stromversorger ermittelt, die außerhalb ihres Grundversorgungsgebietes Angebote für Heizstrom-Kunden haben. Wer eine Speicherheizung betreibt, kann durchschnittlich zwischen 35 Tarifen von 25 verschiedenen Anbietern wählen. Wer eine Wärmepumpe hat, kann sich entsprechend zwischen 37 Tarifen von 26 verschiedenen Anbietern entscheiden. …
Gekürzt. Geschrieben für Brennstoffspiegel. Der vollständige Beitrag ist nur in der Ausgabe 06/2017 zu lesen. Zum kostenfreien Probeabo geht es hier.
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