Die Digitalisierung macht vor keinem Bereich menschlichen Lebens und Handelns halt. Auch de Mineralölhandel wird sich darauf einstellen müssen. Selbst Internetportale für den Heizölhandel sind nur ein schwacher Abglanz dessen, was da kommt.
Brennstoffspiegel versucht sich in einer Analyse, welche Bereiche betroffen sind und wie sie sich verändern könnten.
Vor Blockchain zittert die Energiewirtschaft. Insbesondere Anbieter netzgebundener Energien könnten von dem superschnellen Mikro-Abrechnungs-System betroffen sein – oder es aber selber nutzen. Blockchain ist letztlich ein Datensatz, der gegen Manipulationen im Nachgang gesichert ist. Zugleich wird der vorhergehende Datensatz im nachfolgenden gespeichert.
Das wiederum ist die Voraussetzung für Kryptowährungen, also rein digitale Zahlungsmittel oder Abrechnungs- und Verrechnungsleistungen. Kommt noch ein dezentrales Netzwerk hinzu, wird zwischen den einzelnen Knoten dieses Netzwerkes Einigkeit hergestellt. Das wiederum ermöglicht millisekundengenaue Abrechnungen etwa von Strommengen sowohl im Verkauf als auch im Einkauf
Ist Blockchain, das in New York in einem Nachbarschaftsquartier bereits für den Stromhandel ausprobiert wird, auch für den Wärmemarkt denkbar? Eher nicht. Heizöl etwa ist zwar auch ein generisches Produkt, doch ist die Logistik nicht netzgebunden und wird es auch nicht sein. Damit ist eine sekundengenaue Abrechnung für jeden Netzbereich nicht nötig.
Und: Die Anzahl der Hersteller ist sehr übersichtlich. In Deutschland sind das die Raffinerien, entweder hier oder im nahen Ausland ansässig, und die von ihnen belieferten Zentralläger. Bei Erdgas kommt man auf vier Großimporteure, die praktisch den Markt unter sich aufgeteilt haben. Sprich: Viele Anbieter, wie beim Strommarkt mit inzwischen 1,5 Millionen Produzenten allein hierzulande, gibt es nicht und wird es auch nicht geben. Eine Blockchain macht keinen Sinn. …
Also alles gut für den Mineralölhandel? Mitnichten. Denn sein Geschäft ändert sich. Ein erster Schritt war sicherlich die Einführung der Vergleichs- und Bestellportale wie esyoil oder heizoel24. …
Wie nun könnten konkrete Geschäftsmodelle aussehen? Die Digitalisierung wird alle Bereiche erfassen, also nicht nur Kunden-oder Handelsbeziehungen, sondern auch die Anzahl der Player am Markt und deren Vorgehensweisen. Klar ist, dass im alleinigen Heizölhandel keine Zukunft liegt. Eine Diversifizierung auf andere Energieträger ist überlebensnotwendig. Doch auch auf diesen Märkten gibt es bereits etablierte Player. …
Doch dabei darf eines nicht vergessen werden: Das Geschäft mit den Brennstoffen wird in einem Markt mit vielen Lieferanten immer eines mit niedrigen Margen sein. Das Heil liegt also im Dienstleistungssektor. …
Gekürzt. Geschrieben für Brennstoffspiegel. Der vollständige Beitrag ist nur in der Ausgabe 06/2017 zu lesen. Zum kostenfreien Probeabo geht es hier.
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