Immer mehr Anleger investieren in „grüne Aktien” – also in saubere Energie. Doch wer sein Geld in grüne Aktien steckt, der sollte sich auch mit den Prognosen und Trends befassen. Auch wenn immer mehr Menschen in saubere Energie investieren, so ist eine Umkehr des Trends nicht ausgeschlossen.
Investitionen in Windkraft
Folgt man den Analysen der Experten – beispielsweise von Oanda – so ist Vestas Wind Systems, der dänische Turbinen-Hersteller, weiterhin die Nummer 1 für Windenergie-Anlagen. 2016 führte der dänische Konzern den weltweiten Onshore-Windenergiemarkt an und installierte Anlagen mit einer Gesamtleistung von 8.700 Megawatt. Somit konnten die Dänen auch Goldwind, den Marktführer 2015, auf Abstand halten. Der Grund? Vestas hat, nur in den USA, Windturbinen mit einer Gesamtleistung von 4.300 Megawatt errichtet. In Europa wurden Turbinen mit einer Gesamtleistung von 3.700 Megawatt installiert; im asiatisch-pazifischen Raum waren es Turbinen mit einer Gesamtleistung von rund 800 Megawatt.
Vestas Wind startete aber erst zu Beginn des Jahres durch – das lag an den Großaufträgen, die aus den USA kamen. So errichtete der Konzern 174 Windturbinen, die eine Gesamtkapazität von 348 Megawatt lieferten. Die Komponenten wie Rotorblätter, Turm und Maschinenhaus wurden allesamt im amerikanischen Werk in Colorado hergestellt. Des Weiteren durfte sich das Unternehmen auch über einen Service-Vertrag freuen, der für mehrere Jahre abgeschlossen wurde. Die Windturbinen sollen im Jahr 2018 geliefert werden.
Auch General Electric, ein US-Unternehmen, konnte im Jahr 2016 ein deutliches Plus verzeichnen. Insgesamt wurden Anlagen mit einer Gesamtleistung von 6.500 Megawatt installiert. Goldwind, ein chinesischer Konzern und Marktführer 2015, wurde auf Platz 3 verdrängt – das Unternehmen installierte Anlagen mit einer Gesamtleistung von 6.400 Megawatt.
Nordex, ein deutsches Unternehmen, konnte hier nicht mithalten – das Unternehmen steht seit geraumer Zeit unter Druck, da der Vorstand immer wieder Korrekturen an den Umsatz- und Gewinn-Erwartungen vornehmen musste. Der Plan, durch die Übernahme der Acciona Windpower zu wachsen und somit auf Vestas Wind Systems aufzuschließen, ging nicht auf – der Umsatz ging sogar zurück. Der Umsatzrückgang wurde mit Projekt-Verschiebungen und einem verzögerten Markteintritt in Indien begründet. Während Gewinne erhofft wurden, trennte sich das Unternehmen von Chef Lars Krogsgaard. Nun ist José Luis Blanco an der Spitze des Unternehmens – Blanco war bislang nur für das operative Tagesgeschäft verantwortlich. Noch sind sich die Analysten und Insider unsicher, ob Nordex durchstarten kann oder weitere Verluste einfahren muss.
Das Unternehmen 2G Energy ist mit einem starken Rückenwind in das Jahr 2017 gestartet – der Auftragsbestand, der 91,2 Millionen Euro schwer war, konnte von 2016 in das Jahr 2017 mitgenommen werden. Den Anlegern, die grüne Aktien und somit in saubere Energie investieren wollen, stehen also mehrere Unternehmen zur Verfügung.
Die Investitionen sind zurückgegangen
Erneuerbare Energien galten lange Zeit als die Zukunftstechnologie in Deutschland – das wissen auch die Anleger, die sich vermehrt für grüne Aktien interessieren. Doch schon mit Ende des letzten Jahres stand fest, dass die Branche einen kräftigen Gegenwind erwarten muss, da die weltweiten Investitionen zurückgegangen sind. Folgt man der Studie von Bloomberg, so sind die Investitionen – verglichen mit dem dritten Quartal 2015 – um 42,4 Milliarden US-Dollar zurückgegangen. Das ist ein Minus von 43 Prozent! Das liegt vor allem an der sinkenden Nachfrage in Europa, Japan und China.
Doch noch herrscht keine Nervosität. Dr. Hermann Falk, der Geschäftsführer des Bundesverbandes Erneuerbare Energie (BEE), verwies auf die Ausbaurekorde, die seit dem Jahr 2013 verzeichnet werden konnten. Dennoch bleiben viele Insider und Analysten kritisch. Eine Trendumkehr ist nicht mehr zur Gänze ausgeschlossen. Anleger sollten daher vorsichtig sein, wenn sie ihr Geld in grüne Aktien investieren möchten.
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