Stefan Ritter. Foto: PWC

Verkehrs­sektor steht massiv unter Druck und hinkt Ener­gie­wende hinterher

von | 28. August 2019

Interview mit Stefan Ritter von PWC, der im Workshop IKT /​Digitale Vernetzung intel­li­genter Speicher zur EAST Energy And Storage Tech­no­logies exhi­bition & confe­rence im Congress­Center der Erfurter Messe am 16./17. September 2019 über die Schnitt­stelle von Auto­motive und Utilities berichtet.

Sie sind seit Anfang des Jahres Senior Manager electric mobility & storage der PWC in Düsseldorf. Auf der Homepage der PWC liest man von einer Mobility Transformation.

Ritter: In allen Bereichen wie beispiels­weise Transport, Public Service und Infra­struktur sind die anste­henden Verän­de­rungen durch die massiven CO2-​Reduktionen im Verkehrs­sektor zu spüren. Diese werden zu umfas­senden Verän­de­rungen bei Tech­no­logie und Verhalten führen müssen. Batte­rie­elek­tri­scher und Wasserstoff-​basierter Antrieb sowie ride sharing und ride haling sind einige Beispiele dafür.

Zuvor haben Sie als Geschäfts­führer und Anteils­eigner bei The Mobility House gear­beitet, welche es sich zur Aufgabe gemacht eine emis­si­ons­freie Energie- und Mobi­li­täts­zu­kunft mitzugestalten.

Wir konnten in drei Bereichen sehr inno­vative Entwick­lungen voran­bringen und reali­sieren: Lade­infra­struktur, Batte­rie­speicher und V2G (vehicle-​to-​grid).

Auf welche Schwer­punkte werden Sie zurEAST eingehen?

Der Fokus wird auf die Wert­schöp­fungs­kette der Fahr­zeug­bat­terie von Elek­tro­fahr­zeugen ausge­richtet sein und Anwen­dungs­sze­narien neben dem Fahrzeug sowie deren Vermarktung aufzeigen.

Am 29.01.2019 erschien auf next​-mobility​.news ein Artikel über Vehicle-​to-​Grid. Die Batterie eines Nissan Leafs diente, sobald das Fahrzeug an die Ladesäule ange­schlossen war, als Ener­gie­speicher und ‑quelle. Es wurden eine Woche lang 8 Kilowatt Leistung angeboten und am Ende 20 Euro verdient.

Nun, wenn man mit einem Fahrzeug in der Woche 20 EUR Umsatz gene­rieren kann, sind das im Jahr 1.000 EUR – das ist ein beacht­licher Wert und kann die Betriebs­kosten decken. Mit anderen Worten: Nach dem Erwerb müssen keine Unter­halts­kosten mehr aufge­wendet werden!

Eignet sich die Vehicle-​to-​Grid-​Technologie besonders für Betreiber von Fahrzeugflotten?

Der Einsatz von V2G ist natürlich bei Anwen­dungen, die planbar sind und bei denen der kommer­zielle Erfolg (TCO-​total cost of ownership) abschätzbar ist, einfacher umzusetzen.

Ordnen Sie die Umge­staltung des Verkehrs­sektors in den Gesamt­kontext der Ener­gie­wende ein.

Der Verkehrs­sektor steht massiv unter Druck, da in diesem Bereich bisher nur geringe Erfolge verbucht werden können. Die CO2-​Reduktionen durch die EU und auch weltweit werden hier noch sehr deutliche Verän­de­rungen bringen müssen.

Gekürzt. Das kom­plette Inter­view ist hier auf der Seite vom Verlag VI-​Strategie nachzulesen.

Alle Infor­ma­tio­nen zur EAST finden sich hier.

Frank Urbansky

Freier Jour­na­list und Fach­au­tor, unter anderem für die Fach­ma­ga­zine und Portale Brenn­stoff­spie­gel, Uniti; DW Die Woh­nungs­wirt­schaft und Immo­bi­li­en­wirt­schaft; Haufe-Lexware; Energie&Management; IVV, Huss Medien; Motor­tech­ni­sche Zeit­schrift und Sprin­ger­Pro­fes­sio­nal; Sprin­ger Fachverlag; SHK Profi und tab, Bau­ver­lag; stadt+werk, k21

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