Interview mit Anastasia Bestmann, Vertriebsleiterin der Interconnector GmbH in Nord- und Ostdeutschland
Wir haben uns den Prozess genau angeschaut und ihn standardisiert sowie vor allem digitalisiert.
Am 16./17. September 2019 startet die erste EAST Energy And Storage Technologies exhibition & conference im CongressCenter der Erfurter Messe. In loser Folge interviewt im Vorfeld AKTUELLES Redner, die in den verschiedenen Workshops mit ihren Themen zum Gelingen der EAST beitragen. Heute gelten die Fragen Anastasia Bestmann, die im Workshop IKT /Digitale Vernetzung intelligenter Speicher über die Direktvermarktung und deren digitale Abwicklung unter 15 Minuten berichten wird.
Seit 2018 sind Sie für den Vertrieb der Interconnector GmbH in Nord- und Ostdeutschland zuständig. Die Interconnector GmbH ist das virtuelle Kraftwerk der EnBW AG.
Bestmann: Das Virtuelle Kraftwerk ist die Antwort der EnBW auf die Dezentralität der Energiewende, indem es kleinteilige Erzeuger und Verbraucher von Erneuerbarer Energie mit den Energiemärkten vernetzt.
Das Virtuelle Kraftwerk ist mit seiner digitalen Plattform, dem Interconnector energyhub, ein erfahrener Partner für die Direktvermarktung selbst kleinster Anlagen. Über die digitale Plattform und das angebundene Service-Portal können Anlagenbesitzer und Installateure alle Vorgänge rund um die Direktvermarktung einfach und übersichtlich handhaben.
Zu den Partnern zählen neben klassischen „White Label“-Lösungen für Stadtwerke auch verschiedene Hersteller, Großhändler, Projektierer und auch Installateure.
Zur EAST werden Sie über Direktvermarktung wird zum Standard: Digitale Abwicklung unter 15 Minuten berichten. Hierbei geht es um die Direktvermarktung von Strom.
Viele haben aus unserer Erfahrung Vorurteile gegenüber der mühsamen und unübersichtlichen Antragsstellung zur Direktvermarktung. Außerdem sind oftmals die Bedenken groß, dass die Zusatzerlöse durch die Direktvermarktung zu gering sind, als dass sich die Investition in die Fernsteuereinrichtung lohnen würde. Deswegen haben wir uns den Prozess genau angeschaut und ihn standardisiert sowie vor allem digitalisiert. Dies erlaubt es uns, Anlagen schneller in die Direktvermarktung zu bringen und die Abwicklung für alle Beteiligten enorm zu erleichtern.
Warum würde sich die Direktvermarktung von Strom für Kunden lohnen?
Nach wie vor gilt, dass Anlagenbetreiber durch die gesetzliche Regelung kein finanzielles Risiko tragen, sondern im Gegenteil einen Zuschlag bekommen. Das bedeutet, dass auch wenn die Börsenpreise schwanken, die Erlössteigerung im Vergleich zur herkömmlichen EEG-Vergütung durch das Marktprämienmodell garantiert ist.
Dies gilt auch für Bestandsanlagen oder Anlagen mit Eigenverbrauch – mit uns sogar bereits ab Anlagen größer 60 kWp.
Welche Erzeugungsanlagen können in die Strom Direktvermarktung?
Wir vermarkten alle Anlagenarten (Solar, Wind, Wasser, Biogas, KWK). Über unser Online-Formular und dem integrierten Erlösrechner können die jeweiligen Vermarktungsentgelte berechnet werden.
Bewerten Sie die Rolle von virtuellen Kraftwerken im Gesamtkontext der Energiewende.
Die Pflicht zur Direktvermarktung wurde in den letzten Jahren immer weiter abgesetzt und liegt aktuell bei Anlagen größer 100 kWp, was sich unserer Meinung nach auch noch weiter absetzten wird.
Das bedeutet, dass die Direktvermarktung in Zukunft eine immer wichtigere Rolle einnimmt, insbesondere wenn man die Kleinstanlagen mitbedenkt, die in den nächsten Jahren aus dem EEG fallen und somit keine staatliche Vergütung mehr erhalten.
Deswegen ist die Digitalisierung der Prozesse und eine schlanke Abwicklung im Hintergrund der einzige Weg, damit die Vermarktung zum Standard wird.
Gekürzt. Das komplette Interview ist hier auf der Seite vom Verlag VI-Strategie nachzulesen.
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