So sieht das Flammenbild beim Verbrennen von Pyrolyseöl aus. Foto: OWI

Neuer Brenn­stoff: Pyro­lyseöl für Raumwärme

von | 17. März 2020

Das System Ölheizung kann nicht nur auf Basis von Heizöl arbeiten. In den Fokus der neuen Brenn­stoffe rückt auch Pyro­lyseöl, das bei der Aufbe­reitung von Biomasse für ener­ge­tische Zwecke entsteht. Das OWI testet derzeit, inwieweit diese Öle direkt in einer Ölheizung genutzt werden können.

Gerade XtL-​Kraftstoffe wie eben Pyro­lyseöl stellen die Entwickler vor neue Heraus­for­de­rungen. Werden Gräser, Rinden oder biogene Abfälle als Ausgangs­stoffe zur Herstellung einge­setzt, muss daraus ein möglichst homogenes Crude entstehen, das später zu einsatz­be­reiten Brenn­stoffen weiter­ver­ar­beitet werden kann. Eines der Verfahren zur Crude-​Herstellung ist die Schnell­py­rolyse. „Das dabei entste­hende Öl muss so weit entwi­ckelt sein, dass es möglichst gleich­blei­bende Eigen­schaften und Quali­täten aufweist“, erklärt Wilfried Plum vom Oel-​Waerme-​Institut in Herzo­genrath (OWI). Trotzdem unter­scheiden sich die Eigen­schaften von Heizöl und Schnell-​Pyrolyse-​Bio-​Öl (Fast Pyrolysis Bio Oil, FPBO) erheblich, so dass Ände­rungen an der Heizungs­technik erfor­derlich sind. Im Fokus des EU-​Forschungsprojekts „Residue2Heat“ standen am OWI daher die Entwicklung eines Brenners und einer Gemisch­auf­be­reitung für ein Brennwert-Heizsystem …

Aktuell ist OWI an dem inter­na­tio­nalen Forschungs­projekt „SmartCHP“ beteiligt, das aufbauend auf den Ergeb­nissen von „Residue2Heat“ Pyro­lyseöl für die Kraft-​Wärme-​Kopplung nutzbar machen will. Dafür wird ein bestehender Diesel­motor mit mehr als 40 Prozent Wirkungsgrad technisch für den Betrieb mit Pyro­lyseöl ertüchtigt. Der Motor wird auf hohe Flexi­bi­lität ausgelegt, wodurch er problemlos mit unter­schied­lichen Lasten zu betreiben sein soll und je nach Bedarf mehr Strom oder mehr Wärme erzeugen kann. Möglich wird dies durch die Inte­gration eines zusätz­lichen, FPBO-​betriebenen Heiz­kessels. Motor und Heiz­kessel sind zudem in ein System erneu­er­barer Ener­gie­technik inte­griert und springen nur dann ein, wenn fluk­tu­ie­rende Wind- und Solar­energie nicht ausrei­chend zur Verfügung stehen. Ziel ist es, eine Demo-​Anlage zu bauen, die bis zu 500 Stunden lang am Stück betrieben wird. …


Gekürzt. Geschrie­ben für Brenn­stoff­spie­gel. Der voll­stän­dige Beitrag ist nur in der Ausgabe 03/​2020 zu lesen. Zum kos­ten­freien Pro­be­abo geht es hier.

Frank Urbansky

Freier Jour­na­list und Fach­au­tor, unter anderem für die Fach­ma­ga­zine und Portale Brenn­stoff­spie­gel, Uniti; DW Die Woh­nungs­wirt­schaft und Immo­bi­li­en­wirt­schaft; Haufe-Lexware; Energie&Management; IVV, Huss Medien; Motor­tech­ni­sche Zeit­schrift und Sprin­ger­Pro­fes­sio­nal; Sprin­ger Fachverlag; SHK Profi und tab, Bau­ver­lag; stadt+werk, k21

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