Das Münchener IGT – Institut für Gebäudetechnologie gibt monatlich Tipps heraus, mit denen Mietern, Verwaltern und TGA-Verantwortlichen die Steuerung der Haustechnik leicht gemacht werden soll. Im April nun geht es in einem ersten Teil um die Ermittlung und Bewertung der Energieeffizienz der Gebäudeautomation.
Zur Abschätzung der Energieeinsparungen durch Gebäudeautomation (GA) existiert die europäische Norm EN 15232. Mit Hilfe einer Checkliste können Gebäude in GA-Energieeffizienz-Klassen eingeteilt werden. Durch den (späteren) Vergleich von Ist- und Soll-Ausstattung lässt sich auf Basis dieser Norm abschätzen, wie groß die mögliche Reduktion des Energiebedarfs durch die (weitere) Einführung von Gebäudeautomation ist. Dies wiederum ist für eine sinnvolle Investitionskostenent-scheidung wichtig!
Die im Folgenden vorgestellte Checkliste basiert auf der EN 15232:2017 (Version von 2017). Dabei ist die Checkliste textlich angepasst, um die Lesbarkeit und somit Anwendbarkeit zu erhöhen. In Ergänzung zur Norm werden wenige zusätzliche Fragen gestellt, die zur späteren Auswertung er-forderlich sind (z.B. Frage nach Passivhausstandard, Existenz diverser Anlagentechnik etc.).
In der Checkliste ist zu jeder Antwortmöglichkeit bereits aufgeführt, zu welcher GA-Effizienzklasse ein Beitrag geleistet wird. Diese GA-Effizienzklassen sind in der EN 15252 wie folgt festgelegt:
- Klasse A: hoch energieeffizientes Gebäudeautomationssystem (GA-System) und Technisches Gebäudemanagement (TGM)
- Klasse B: erweitertes GA-System und einige spezielle TGM-Funktionen
- Klasse C: Standard GA-System
- Klasse D: GA-System, das nicht energieeffizient ist
Die Checkliste ist als PDF-Formular verfügbar (s. Link unten). D.h. die Checkliste kann nicht nur ausgedruckt sondern auch direkt am PC ausgefüllt werden. Zudem kann in der Checkliste sowohl der Ist- als auch ein Soll-Zustand erfasst werden. Da zu jeder Antwortmöglichkeit bereits angezeigt ist, zu welcher GA-Effizienzklasse ein Beitrag geleistet wird, ist bereit beim Ausfüllen des Ist-Zustandes ersichtlich, wo möglicherweise Verbesserungspotenzial vorliegt.
Die Auswertung der Checkliste sowie Abschätzung des zu erwartenden Einsparpotenzials als auch die Überleitung in funktionale Anforderungen (für Ausschreibungen, Lastenhefte oder Erläute-rungsberichte) wird im nächsten „Tipp des Monats“ behandelt.
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