Elektroautos haben in der Produktion einen höheren CO2-Fußabdruck, können diesen aber nach Ansicht vieler Wissenschaftler im Langzeitbetrieb gegenüber Verbrennungsmotoren verbessern. Foto: Frank Urbansky

Wohnungs­wirt­schaft muss nun auf E‑Mobilität setzen

von | 8. Juni 2020

Was bisher frei­willig war und Pioniere der Branche auszeichnete, wird nun zur Pflicht: Das neue Gebäude-​Elektromobilitätsinfrastruktur-​Gesetz (GEIG) legt für die Wohnungs­branche fest, wann und wie Lade­säulen vorzu­halten sind. Dabei lauern einige Fallstricke.

Das Gebäude-​Elektromobilitätsinfrastruktur-​Gesetz (GEIG) wurde Anfang März 2020 von der Bundes­re­gierung beschlossen. Eine Beratung durch den Bundesrat steht noch aus. Er dürfte aber nach aktueller Aktenlage keine Einwen­dungen haben. Mit dem GEIG wird die EU-​Gebäude-​Richtlinie 2018/​844 in natio­nales Recht gegossen.

Auf die Wohnungs­wirt­schaft wirkt das Gesetz direkt. Die wich­tigste Neuerung: Bei einem Neubau oder einer umfas­senden Sanierung von Wohn­ge­bäuden mit mehr als zehn Stell­plätzen muss jeder Stell­platz mit einem Leerrohr für die Anbindung an eine Ladesäule ausge­stattet werden.

Für Nicht­wohn­ge­bäude gelten andere Regeln. Hier muss jeder fünfte Stell­platz mit entspre­chend geschützten Leer­rohren ausge­stattet sein. Zudem ist mindestens ein Ladepunkt zu errichten. Bis zum Beginn des Jahres 2025 müssen zudem alle Nicht­wohn­ge­bäude mit mehr als 20 Stell­plätzen mit einem oder mehreren Lade­punkten versehen werden. Ausnahmen gelten lediglich für Gebäude, die kleinen oder mittel­stän­di­schen Unter­nehmen gehören und von ihnen selbst genutzt werden, und wenn der Anteil für die Lade­infra­struktur bei Sanie­rungen mehr als sieben Prozent der gesamten Kosten beträgt. …


Gekürzt. Geschrie­ben für DW Die Woh­nungs­wirt­schaft. Der voll­stän­dige Beitrag erschien in der Nummer 06/​2020. Zum Abon­ne­ment der Zeit­schrift Die Woh­nungs­wirt­schaft geht es hier.

Frank Urbansky

Freier Jour­na­list und Fach­au­tor, unter anderem für die Fach­ma­ga­zine und Portale Brenn­stoff­spie­gel, Uniti; DW Die Woh­nungs­wirt­schaft und Immo­bi­li­en­wirt­schaft; Haufe-Lexware; Energie&Management; IVV, Huss Medien; Motor­tech­ni­sche Zeit­schrift und Sprin­ger­Pro­fes­sio­nal; Sprin­ger Fachverlag; SHK Profi und tab, Bau­ver­lag; stadt+werk, k21

0 Kommentare

EnWiPo
EnWiPo
Trans­port­lo­gistik der Zukunft: eher elektrisch

Trans­port­lo­gistik der Zukunft: eher elektrisch

Die Transportlogistik steht an einem Wendepunkt: Laut einer aktuellen EHI-Studie bereiten über 70 % der Unternehmen den Umstieg auf alternative Antriebe vor. Transportlogistiker rücken Nachhaltigkeit zunehmend in den Mittelpunkt ihrer Strategien. Eine aktuelle...

Kommu­naler Wärmeplan im Tandem

Kommu­naler Wärmeplan im Tandem

Viele Kommunen müssen für die kommunale Wärmeplanung detaillierte Bestandsanalysen, Potenzialstudien und Transformationspfade entwickeln. Gerade kleinere Gemeinden sind damit schnell überfordert, weil Ressourcen, Fachwissen und Finanzmittel fehlen. Viele Kommunen...

Fünf Hersteller erfüllen CO2-​Ziele für Lkw

Fünf Hersteller erfüllen CO2-​Ziele für Lkw

Mitte 2025 gelten in Europa erstmals verbindliche Grenzwerte für den CO₂-Ausstoß schwerer Nutzfahrzeuge. Eine Analyse des International Council on Clean Transportation (ICCT) zeigt: Fünf der sieben größten Lkw-Hersteller könnten die Vorgaben bereits heute erfüllen,...

Second-​Life-​Holz wird interessanter

Second-​Life-​Holz wird interessanter

Der Holzbau boomt – aus gutem Grund: Holz bindet Kohlenstoff, wächst nach und ermöglicht schnelle, modulare Bauweisen. Gleichzeitig verändern sich die Wälder in Europa rasant. Infolge von Hitzesommern, Trockenstress und Schädlingsbefall – allen voran der Borkenkäfer –...