Interview mit Elmar Baumann, Geschäftsführer beim VDB.
Derzeit steht das BMU stark in der Kritik wegen des Abwürgens der Biokraftstoffe…
Das ist auch kein Wunder. Der Referentenentwurf zur RED II-Umsetzung und Äußerungen des BMU in der Öffentlichkeit, die über weite Strecken klingen wie die unsubstantiierte Kritik einer NGO, diskreditieren unsere heutigen Biokraftstoffe. Wenn die anderen Bundesministerien und die Abgeordneten im Bundestag nicht grundlegende Änderungen durchsetzen, werden Biokraftstoffe aus landwirtschaftlicher Biomasse bis 2025 vollständig und solche aus Abfällen und Reststoffen zu großen Teilen verdrängt.
Wie groß wären Umsatz- und Arbeitsplatzverluste in der Biobranche, käme RED II wie derzeit in der Interpretation der Bundesregierung geplant?
Nach unserem Szenario würden Biokraftstoffe aus Anbaubiomasse bis 2025 komplett verschwinden, der Absatz in Deutschland wäre dann verloren. Das betrifft bei Biodiesel nicht 100 Prozent der Produktion, weil Deutschland ja noch für den EU-Binnenmarkt produziert. Dennoch: Der Großteil der deutschen Produktion von Biodiesel und Bioethanol wäre hinfällig. Noch kann man das nicht genau beziffern. Aber klar ist, dass Werke schließen müssten, denn die heutige Produktion von Biokraftstoffen würde nicht mehr benötigt.
Das betrifft ja auch die Landwirtschaft…
Ja, da werden ganze Wertschöpfungsketten wegbrechen, auch die Fruchtfolge würde sich ändern. Raps würde wegen des Wegfalls der Biodieselnachfrage kaum noch angebaut, also fielen auch die Kuppelprodukte Futtermittel und Glyzerin weg. …
Gekürzt. Geschrieben für Brennstoffspiegel. Der vollständige Beitrag ist nur in der Ausgabe 01/2020 zu lesen. Zum kostenfreien Probeabo geht es hier.
0 Kommentare