Interview mit Thomas-Tim Sävecke, Bereichsleiter Produktion und Contracting bei Hamburg Energie
DW: Wie grün ist HAMBURG ENERGIE?
Sävecke: Seit unserer Gründung bieten wir ausschließlich Tarife mit 100 Prozent Ökostrom aus erneuerbaren Quellen. Wir liefern aber nicht nur saubere Energie, sondern produzieren sie auch selbst – und zwar so viel, wie knapp 70 Prozent unserer 150.000 Kunden an Strom verbrauchen. Die Energie kommt von PV-Anlagen, aus Windkraft und aus Solarthermie. Um unser Angebot zu vervollständigen: Wir bieten auch Quartierslösungen mit Nahwärme und BHKWs und Elektromobilität. Geothermie, wie in Wilhelmsburg geplant, fehlt uns bisher noch im Portfolio. Wenn mit dem neuen Gebäudeenergiegesetz 15 Prozent erneuerbare Energien bei Neubauten eingekoppelt werden müssen, geht das in einer Großstadt wie Hamburg nicht mehr ohne einen hohen Anteil an Erneuerbaren im Strom- und Wärmemix. …
Geothermie ist in Norddeutschland, auch wenn es zahlreiche Aquifere gibt, ja nicht gerade das erste Mittel der Wahl. Welche Gründe waren ausschlaggebend?
Die Norddeutsche Tiefebene hat ein größeres Geothermie-Potenzial als Molasse-Becken und Rheingraben zusammen. Vor zehn Jahren entstand erstmals die Idee, das Erdwärmepotenzial in Wilhelmsburg zu nutzen. Unser Ziel war es von Anfang an, ein Modellprojekt für die Region zu initiieren, indem wir Erkenntnisse für etwaige weitere Geothermieprojekte im Norden gewinnen. Denn die Bohrung muss erfolgreich sein, sonst überlebt das niemand wirtschaftlich. Deswegen ist es gut, dass wir die Stadt Hamburg überzeugen konnten, die auch finanziell hinter dem Projekt steht. Zudem wird das Projekt vom BMWi gefördert, auch das minimiert unser Risiko. Deswegen können wir in diesem Jahr auch anfangen zu bohren und ab 2023 schon Wärme aus tiefer Geothermie liefern. …
Gekürzt. Geschrieben für DW Die Wohnungswirtschaft. Der vollständige Beitrag erschien in der Nummer 06/2021. Zum Abonnement der Zeitschrift Die Wohnungswirtschaft geht es hier.
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