Geschaltete Kaskade von mehreren Holzvergasern, mit der sich mehrere MW an Leistung erzielen lassen. Foto: Spanner Re²

Holz­ver­gaser: Comeback einer totge­glaubten Technologie

von | 14. Oktober 2021

Holz­ver­gaser gibt es schon seit gut 130 Jahren, als sie die indus­trielle Revo­lution in England befeu­erten. In der Nach­kriegszeit eine probate Lösung, um dem Treib­stoff­mangel im Verkehrs­sektor zu begegnen. Heut­zutage dienen sie als Heiz­lösung insbe­sondere dort, wo viel Holz günstig zur Verfügung steht. Noch fristen sie eine Nische. Doch CO2-​Preise und gut geför­derte dezen­trale Ener­gie­lö­sungen könnten das ändern. Zudem haben die Hersteller die Technik über die Jahre immer weiter­ent­wi­ckelt und effi­zi­enter gemacht.

Holz­ver­gaser wandeln, wie der Name sagt, bei hohen Tempe­ra­turen von 800 °C Brennholz in ein brenn­bares Synthe­segas um, das auch Holzgas genannt wird. Es besteht haupt­sächlich aus Kohlen­monoxid (CO), Wasser­stoff (H2) sowie Methan (CH4) und andere Kohlenwasserstoffe.

Solche modernen Holz­ver­ga­ser­an­lagen verfügen über einen Reaktor mit zwei getrennten Modulen. In einem Reak­torhaus erfolgt die Pyrolyse, dieses ist das Holz­ver­ga­ser­modul. Das Synthe­segas aus solchen Anlagen eignet sich direkt zum Betrieb von Motoren. Die vorrangige Anwendung dieser Tech­no­logie erfolgt heute zur rege­ne­ra­tiven Strom- und Wärme­er­zeugung. Mobile Lösungen gibt es nicht mehr, waren aber nach dem Krieg in Deutschland, aber auch in der damaligen Sowjet­union weit verbreitet. Hierzu wurde ein Holz­ver­ga­ser­modul auf bestehende Fahrzeuge drangebaut.

Mobilität

Doch auch in der Mobilität könnte es zu einem Comeback kommen – wenn auch über einen Umweg. Der Kaiser­lau­terer Hoch­schul­lehrer für Ther­mo­dy­namik und Ener­gie­systeme, Hans-​Peter Wilke, will zusammen mit der rheinland-​pfälzischen Landes­re­gierung und den dortigen Forst­ver­wal­tungen eine mobile Holz-​Gas-​Station für wald­reiche Gebiete entwickeln. …


Gekürzt. Geschrieben für Brenn­stoff­spiegel. Der voll­ständige Beitrag ist nur in der Ausgabe 10/​2021 zu lesen. Zum kosten­freien Probeabo geht es hier.

Frank Urbansky

Freier Jour­na­list und Fach­au­tor, unter anderem für die Fach­ma­ga­zine und Portale Brenn­stoff­spie­gel, Uniti; DW Die Woh­nungs­wirt­schaft und Immo­bi­li­en­wirt­schaft; Haufe-Lexware; Energie&Management; IVV, Huss Medien; Motor­tech­ni­sche Zeit­schrift und Sprin­ger­Pro­fes­sio­nal; Sprin­ger Fachverlag; SHK Profi und tab, Bau­ver­lag; stadt+werk, k21

0 Kommentare

EnWiPo
EnWiPo
„Wir ziehen immer häufiger Abwärme oder Abwasser in Betracht“

Wir ziehen immer häufiger Abwärme oder Abwasser in Betracht“

Seit diesem Jahr gilt das Gesetz zur kommunalen Wärmeplanung und Dekarbonisierung der Wärmenetze. Bis 2028 müssen alle Kommunen eine solche Planung vorlegen. Im Interview erklärt Jannik Hartfil, Fachgebietsleiter Kommunale Wärmeplanung bei dem Energienetzbetreiber EWE...

„Wir ziehen immer häufiger Abwärme oder Abwasser in Betracht“

Wir ziehen immer häufiger Abwärme oder Abwasser in Betracht“

Seit diesem Jahr gilt das Gesetz zur kommunalen Wärmeplanung und Dekarbonisierung der Wärmenetze. Bis 2028 müssen alle Kommunen eine solche Planung vorlegen. Im Interview erklärt Jannik Hartfil, Fachgebietsleiter Kommunale Wärmeplanung bei dem Energienetzbetreiber EWE...

Smart Meter Rollout: Noch rollt wenig

Smart Meter Rollout: Noch rollt wenig

Der Smart Meter Rollout soll helfen Strom zu sparen und Lasten zu kappen. Das könnte Mietern und Verwaltern deutliche finanzielle Vorteile bringen. Doch der Ausbau geht nur schleppend voran. Zudem wären bei einer Einbindung der Wärmeversorgung in den Rollout die...