Holzvergaser gibt es schon seit gut 130 Jahren, als sie die industrielle Revolution in England befeuerten. In der Nachkriegszeit eine probate Lösung, um dem Treibstoffmangel im Verkehrssektor zu begegnen. Heutzutage dienen sie als Heizlösung insbesondere dort, wo viel Holz günstig zur Verfügung steht. Noch fristen sie eine Nische. Doch CO2-Preise und gut geförderte dezentrale Energielösungen könnten das ändern. Zudem haben die Hersteller die Technik über die Jahre immer weiterentwickelt und effizienter gemacht.
Holzvergaser wandeln, wie der Name sagt, bei hohen Temperaturen von 800 °C Brennholz in ein brennbares Synthesegas um, das auch Holzgas genannt wird. Es besteht hauptsächlich aus Kohlenmonoxid (CO), Wasserstoff (H2) sowie Methan (CH4) und andere Kohlenwasserstoffe.
Solche modernen Holzvergaseranlagen verfügen über einen Reaktor mit zwei getrennten Modulen. In einem Reaktorhaus erfolgt die Pyrolyse, dieses ist das Holzvergasermodul. Das Synthesegas aus solchen Anlagen eignet sich direkt zum Betrieb von Motoren. Die vorrangige Anwendung dieser Technologie erfolgt heute zur regenerativen Strom- und Wärmeerzeugung. Mobile Lösungen gibt es nicht mehr, waren aber nach dem Krieg in Deutschland, aber auch in der damaligen Sowjetunion weit verbreitet. Hierzu wurde ein Holzvergasermodul auf bestehende Fahrzeuge drangebaut.
Mobilität
Doch auch in der Mobilität könnte es zu einem Comeback kommen – wenn auch über einen Umweg. Der Kaiserlauterer Hochschullehrer für Thermodynamik und Energiesysteme, Hans-Peter Wilke, will zusammen mit der rheinland-pfälzischen Landesregierung und den dortigen Forstverwaltungen eine mobile Holz-Gas-Station für waldreiche Gebiete entwickeln. …
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