Wasserstoff soll vor allem die Industrie und Teile der Mobilität dekarbonisieren. Bisher ist aber noch nicht viel passiert. Zwar gibt es einzelne Leuchtturmprojekte, von einer gesamtwirtschaftlichen Bedeutung ist man aber noch weit entfernt.
Bis 2030 plant Deutschland die Installation von rund 20 Gigawatt (GW) Elektrolyseleistung, so eine Analyse der BBH Consulting Group mit Daten der International Energy Agency. Allerdings sind bisher nur etwa 0,63 GW tatsächlich beschlossen. Und: die Nationale Wasserstoffstrategie ist wesentlich verhaltener. 2030 sollen es nur 10 GW sein, 2045 dann 80 bis 100 GW.
Die meisten Projekte sind für den Eigenverbrauch von Großindustrien wie Stahlwerken vorgesehen. Ohne geeignete Fördermaßnahmen bleibt hingegen die Einbindung von Wasserstoff für kleine und mittlere Unternehmen und den Verkehrssektor schwierig. Dies könnte die Transformation ganzer Sektoren verzögern und zu höheren Energiekosten sowie Emissionsgebühren führen.
Wasserstoffkernnetz kommt
Dennoch will die Regierung im Rahmen ihrer Möglichkeiten auch Druck machen. Dazu soll das im Mai 2024 verabschiedete Wasserstoffbeschleunigungsgesetz dienen. Netzseitig sind 9.700 km geplant, gut 40 Prozent davon als Neubau, der große Rest als Ertüchtigung vorhandener Fernleitungsnetze. Die Kosten betragen laut der Vereinigung der Fernleitungsnetzbetreiber 19,8 Milliarden Euro. …
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