Unsere Interviewpartnerin Anke Weidlich, Professorin am Institut für Nachhaltige Technische Systeme – INATECH der Universität Freiburg. Foto: Universität Freiburg

Die alte Logik von Grund‑, Mittel- und Spit­zenlast gilt nicht mehr!”

von | 27. Dezember 2024

Der Bericht der Exper­ten­kom­mission zum Energiewende-​Monitoring fasst den aktuellen Stand der Ener­gie­wende in Deutschland zusammen und bewertet den Fort­schritt anhand einer Energiewende-​Ampel. Die Einschätzung umfasst sechs Dimen­sionen: Ener­gie­ver­sorgung, Preiswürdigkeit/​Wirtschaftlichkeit, Versor­gungs­si­cherheit, Ener­gie­si­cherheit, Umwelt­ver­träg­lichkeit und Gesellschaft.

Wenig über­ra­schend: Die Exper­ten­kom­mission sieht die Ziel­er­rei­chung unsicher. Anke Weidlich, Profes­sorin am Institut für Nach­haltige Tech­nische Systeme – INATECH der Univer­sität Freiburg, erklärt im Interview, wie die Ergeb­nisse einzu­schätzen sind.

ZfE: Vorab: Können Sie kurz einschätzen, wie es um die Ener­gie­wende in Deutschland steht?

Anke Weidlich: Es gibt Bereiche, in denen wir gut voran­kommen, wie bei der Photo­voltaik, und andere, wie die Wind­energie, wo es noch hapert. Aber ange­sichts der deutlich gestie­genen Geneh­mi­gungs­zahlen in der letzten Zeit wird auch das an Fahrt aufnehmen, während der Ausbau der Batte­rie­ka­pa­zi­täten dank sinkender Kosten schneller vorangeht als erwartet. Im Strom­system läuft also einiges gut, aber jenseits der Strom­wende gibt es noch große Baustellen, in denen die Entwick­lungen zu langsam sind.

Können die neuen Geset­zes­pakete der EU wie Fit for 55 oder das neue EU-​Emissionshandelssystem (ETS) diese Prozesse beschleunigen?

Ich rechne fest damit, dass der ETS zur Beschleu­nigung beiträgt. Aber der Übergang in das neue ETS 2 wird eine große Heraus­for­derung für die Mitglied­staaten, da die natio­nalen Ziele nach dem Effort Sharing weiterhin gelten. Wenn die Vorbe­rei­tungen nicht stimmen, könnten Preis­sprünge drohen. Der ETS 1 hat die CO2-​Emissionen erfolg­reich gesenkt und genießt bei den Betei­ligten breite Akzeptanz, auch weil man anfangs moderat vorge­gangen ist. Doch mit den verschärften Zielen und dadurch absehbar höheren Preisen wird man ihn wohl härter gegen Angriffe vertei­digen müssen. Trotzdem halte ich den Emis­si­ons­handel für ein sehr effi­zi­entes Instrument, das genau das tut, was es soll, indem es Klima­schutz über den Preis regelt. …


Gekürzt. Geschreiben für ZfE – Zeit­schrift für Ener­gie­wirt­schaft, Ausgabe 04/​2024. Der voll­ständige Beitrag ist nur dort zu lesen. Zum Probeabo geht es hier.

Frank Urbansky

Freier Jour­na­list und Fach­au­tor, unter anderem für die Fach­ma­ga­zine und Portale Brenn­stoff­spie­gel, Uniti; DW Die Woh­nungs­wirt­schaft und Immo­bi­li­en­wirt­schaft; Haufe-Lexware; Energie&Management; IVV, Huss Medien; Motor­tech­ni­sche Zeit­schrift und Sprin­ger­Pro­fes­sio­nal; Sprin­ger Fachverlag; SHK Profi und tab, Bau­ver­lag; stadt+werk, k21

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