Power to Gas (PtG) wurde ja an dieser Stelle schon öfter kritisch beschrieben. Nun macht auch die Bundesregierung aus ihrem Zweifel an der ineffizienten und deswegen teuren Technologie keinen Hehl. Im Gegenteil.
Falls kein Strom aus erneuerbaren Quellen zur Anwendung käme, würden die THG-Emissionen noch erhöht. Die Politik hatte schon bisher eher ablehnend auf das Konzept reagiert.
EE-Strom Grundlage
In ihrer Antwort auf eine Anfrage der Grünen zur Zukunft der Gasinfrastruktur allgemein antwortet die Regierung, nach PtG gefragt, wie folgt:
Power to Gas hat das technische Potential, in Zukunft eine Flexibilitätsoption darzustellen, muss sich aber im Wettbewerb gegen derzeit deutlich preiswertere Optionen behaupten. Bei einem deutlich höheren Anteil fluktuierender erneuerbarer Stromerzeugung kann Power to Gas auch eine Option zur längerfristigen Speicherung von aus erneuerbarem Strom durch Elektrolyse gewonnenem Wasserstoff sein. Sofern für die Elektrolyse Strom eingesetzt wird, der nicht 100 Prozent aus den erneuerbaren Energieträgern Wind und Sonne stammt, trägt Power to Gas zu Treibhausgas-Emissionen alle in dadurch bei, dass der erzeugte Strom nicht treibhausgasneutral ist. Betrachtet man jedenfalls den derzeitigen Wirkungsgrad von Power-to-Gas-Verfahren könnte der verstärkte Einsatz von Power to Gas zu höheren Treibhausgas-Emissionen führen, weil nicht ausreichend Strom aus erneuerbaren Energien für die Elektrolyse zur Verfügung stehen würde. …
Rechtlich sauber
Eine Bejahung dieser Technologie klingt anders. Immerhin – rein rechtlich gibt es gegen PtG wenig einzuwenden. Der regulatorische Rahmen des Energiewirtschaftsgesetzes (EnWG), so die Regierung, lasse eine privilegierte Einspeisung von via PtG erzeugtem synthetischen Methans in das Erdgasnetz zu, wenn das Gas unter Einsatz von Strom erzeugt würde, der zu mindestens 80 Prozent aus erneuerbaren Energien bestünde und, im Falle der Methanisierung, das CO bzw. CO2 ebenfalls aus erneuerbaren Quellen wie Biogasanlagen stammte.
Technisch gesehen ist die Einspeisung von synthetischem Methan in die Gasinfrastruktur sowieso ohne jede Einschränkung möglich, da Methan auch der Hauptbestandteil von fossilem Erdgas ist. Ebenfalls wäre eine Einspeisung von 10 % reinem Wasserstoffs, der mit PtG erzeugt würde, möglich. Ausnahme: Erdgasnetze in der Nähe der rund 900 Erdgastankstellen. Hier seien nur 2 % möglich.
Doch technische Möglichkeiten hin oder her – eine Wirtschaftlichkeit von PtG zeichnet sich nicht ab. Deswegen werden diesbezügliche Diskussionen eher akademischer Natur bleiben.
Dass der umgekehrte Weg, nämlich aus Gas Strom zu machen, wieder en vogue ist, beschreibt Energieblogger-Kollege Björn Katz hier auf seinem Blog stromauskunft.
Dieses Startup verspricht einen Nutzungsgrad von 80% – wäre das immer noch zu wenig wirtschaftlich?
https://www.greenrocket.com/exytron
Über exytron hab ich schon gechrieben: https://www.enwipo.de/2016/03/31/power-to-gas-fuer-lokale-versorgung/
da geht es ausdrücklich um lokale Anwendungen, die diesen Wirkungsgrad schaffen können. Im Netzbetrieb ist das unmöglich.