Power-to-Gas (PtG), also die Produktion von Methan aus überschüssigem Wind- und Sonnenstrom, kam in diesem Blog ja bislang nicht allzu gut weg. Zu ineffizient die mehrfache Umwandlung von Energie, zu teuer und technisch zu aufwendig. Dennoch könnte auch PtG eine Zukunft im Energiemix haben. Voraussetzung ist, dass sich die Verluste minimal halten. Wie dies gelingen könnte, versucht ein junges Unternehmen aus Rostock.
Exytron hat gemeinsam mit der Universität Rostock eine Mini-PtG-Anlage für den heimischen Keller entwickelt. Nach Angaben des Startups gewährleistet die Anlage erstmalig eine autarke,
emissionsfreie, wirtschaftliche und effiziente Versorgung mit Wärme und Strom, für die keinerlei fossile oder nachwachsende Rohstoffe Verwendung finden. Im gesamten System gebe es keine Emission von CO2, Stickoxiden noch sonstiger umweltschädlicher Stoffe. Zudem können die Geräte mit einander modular verknüpft werden.
Durch die dezentrale Nutzung der im Verfahren entstehenden Wärme erreicht das System im Unterschied zu herkömmlichen Power-to-Gas-Anlagen einen Gesamtwirkungsgrad von über 80 %. Bisherige PTG-Anlagen kommen über 30 % nicht hinaus. Das System sei, so Exytron, in der Lage, vom Einfamilienhaus bis hin zu ganzen Ortschaften Energienutzer dezentral und bei ausreichender Energieerzeugung komplett autark mit Energie zu versorgen.
Besonderer Clou: die Rückführung des bei der Verbrennung des Erdgases entstehenden CO2, welches nicht in die Umwelt abgegeben, sondern als Wertstoff immer wieder zur Herstellung von neuem Erdgas eingesetzt wird. Es befindet sich somit in einem geschlossenen Kreislauf.
Derzeit werden in Alzey in einem kommerziellen Pilotprojekt bis Oktober 2016 die Bewohner von 37 Häusern in einer neuen Wohnsiedlung über unser System dezentral mit Strom und Wärme versorgt. Weitere Projekte sind nach Exytron derzeit in Planung.
Ein Beitrag über die erste deutsche PtG-Anlage mit biologischer Methanisierung findet sich hier bei meiner Energieblogger-Kollegin Susanne Ehlerding auf dem Blog umspannen.
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