Immer mehr LNG drückt auf den europäischen Markt und wirkt auf das Preisgefüge. Foto: Pline / Wikimedia / Lizenz unter CC BY-SA 3.0

Erdgas­preise: Tendenz nicht eindeutig

von | 1. September 2020

Der wich­tigste Ener­gie­träger im Wärme­markt, Erdgas, hat turbu­lente Zeiten hinter sich – nicht nur preislich. Derzeit deuten viele Zeichen auf fallende Preise hin. Eine nach­las­sende Konjunktur in China, befeuert noch durch den Corona-​Virus, macht große Mengen Erdgas für den Markt frei, die nun in Europa landen und hier auf verflüs­sigtes US-​Fracking-​Gas treffen. 

Doch die Verbraucher werden nicht viel von dem zu erwar­tenden Import-​Preisverfall haben. Hier­zu­lande sorgen hohe Grund­preise und Netz­ge­bühren, die sich in den Arbeits­preisen nieder­schlagen, für ein hohes Preis­niveau. Und 2021 kommt noch die CO2-​Bepreisung hinzu.

Geostra­te­gische Lage

Die USA wollen mit aller Kraft ihr Fracking-​Gas in den euro­päi­schen Markt drücken. Aus diesem Grund drohten sie einem Schweizer Unter­nehmen, das mit einem Spezi­al­schiff für die Verle­ge­ar­beiten von Nord Stream II zuständig war, mit Sank­tionen. Mit dem gewünschten Effekt: Die Schweizer zogen ihr Schiff ab. Nord Stream II wird wohl erst gut ein Jahr später, also Ende 2020 oder Anfang 2021, fertig.

Gleich­zeitig drängt mehr verflüs­sigtes Erdgas auch aus Qatar auf den euro­päi­schen Markt. Der Grund liegt in der schwä­chelnden chine­si­schen Konjunktur, die vom Corona-​Virus zusätzlich weiter gedämpft wird. In China wurden zudem aufgrund der fehlenden Alter­native von güns­ti­gerem russi­schem Pipe­linegas teils deutlich höhere Preise gezahlt als in Europa. Das ist jedoch durch das Über­an­gebot von russi­schem und norwe­gi­schem Pipe­linegas sowie US-​Frackinggas nicht möglich ..


Gekürzt. Geschrie­ben für Brenn­stoff­spie­gel. Der voll­stän­dige Beitrag ist nur in der Ausgabe 08/​2020 zu lesen. Zum kos­ten­freien Pro­be­abo geht es hier.

Frank Urbansky

Freier Jour­na­list und Fach­au­tor, unter anderem für die Fach­ma­ga­zine und Portale Brenn­stoff­spie­gel, Uniti; DW Die Woh­nungs­wirt­schaft und Immo­bi­li­en­wirt­schaft; Haufe-Lexware; Energie&Management; IVV, Huss Medien; Motor­tech­ni­sche Zeit­schrift und Sprin­ger­Pro­fes­sio­nal; Sprin­ger Fachverlag; SHK Profi und tab, Bau­ver­lag; stadt+werk, k21

0 Kommentare

EnWiPo
EnWiPo
Membranen können Wasser­ma­nagement in Afrika verbessern

Membranen können Wasser­ma­nagement in Afrika verbessern

Der afrikanische Kontinent erlebt ein stetiges Bevölkerungswachstum. Das bringt Probleme bei der Bereitstellung von sauberem Wasser und ausreichender Energie. Eine vielversprechende Lösung könnte die Membrantechnologie bieten. Im internationalen Projekt "WE-Africa,...

Zu hohe Preise, zu viel Regu­la­torik für Power-​to‑X

Zu hohe Preise, zu viel Regu­la­torik für Power-​to‑X

Power-to-X(PtX)-Technologien ermöglichen die Umwandlung regenerativen Stroms in Wasserstoff, Methan oder synthetische Kraftstoffe. Doch Projekte in Deutschland scheitern immer wieder – durch bürokratische Hürden, hohe Produktpreise oder eine hinderliche Regulatorik....

Kommunale Wärme­pläne starten – mit vielen Unsicherheiten

Kommunale Wärme­pläne starten – mit vielen Unsicherheiten

Das Gesetz zur Wärmeplanung und Dekarbonisierung der Wärmenetze (WPG) legt ehrgeizige Ziele fest: Bis 2045 sollen Raumwärme, Warmwasser und Prozesswärme treibhausgasneutral werden. Städte ab 100.000 Einwohnern müssen bis 2026 Wärmepläne vorlegen, kleinere Kommunen bis...

Kommunale Wärme­pläne starten – mit vielen Unsicherheiten

Kommunale Wärme­pläne starten – mit vielen Unsicherheiten

Das Gesetz zur Wärmeplanung und Dekarbonisierung der Wärmenetze (WPG) legt ehrgeizige Ziele fest: Bis 2045 sollen Raumwärme, Warmwasser und Prozesswärme treibhausgasneutral werden. Städte ab 100.000 Einwohnern müssen bis 2026 Wärmepläne vorlegen, kleinere Kommunen bis...