Grafik: AGEB

Ein Viertel der deutschen Energie kommt aus Russland

von | 3. April 2014

Die deutsche Ener­gie­ver­sorgung war 2013 stärker auf Importe ange­wiesen. Der Anteil der Inlands­ge­winnung am Gesamt­ver­brauch sank im vergan­genen Jahr auf 29 Prozent. Die Import­quote erhöhte sich damit nach Berech­nungen der Arbeits­ge­mein­schaft Ener­gie­bi­lanzen (AG Ener­gie­bi­lanzen) auf aktuell 71 Prozent.

Eine hohe Zahl von Bezugs­quellen und Liefer­re­gionen ist kenn­zeichnend für die diver­si­fi­zierte und sichere Ener­gie­ver­sorgung Deutschlands.

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Wich­tigster Ener­gie­lie­ferant für Deutschland ist derzeit Russland. Das Land deckte 38 Prozent der deutschen Erdgas­ein­fuhren und ist zudem wichtiger Lieferant von Mineralöl und Stein­kohle: 35 Prozent aller Ölimporte und 25 Prozent der Stein­koh­len­ein­fuhren entfielen im vergan­genen Jahr auf Russland. Insgesamt deckte Russland damit etwa ein Viertel des deutschen Ener­gie­be­darfs. Die gesamte aus Russland einge­führte Ener­gie­menge war 2013 fast genauso hoch wie das Aufkommen der Erneu­er­baren und der Braun­kohle, den beiden heute wich­tigsten heimi­schen Ener­gie­quellen. Die Ener­gie­im­porte Deutsch­lands hatten 2013 – im Saldo von Import und Export – einen Wert von knapp 100 Millarden Euro. Aufgrund des hohen Anteils flossen davon rund ein Drittel nach Russland.

Wie die AG Ener­gie­bi­lanzen jetzt errechnete, betrug die inlän­dische Ener­gie­ge­winnung 2013 in Deutschland insgesamt 137,7 Millionen Tonnen Stein­koh­len­ein­heiten (4.035 Petajoule). Der Rückgang um etwa 2,4 Prozent gegenüber 2012 beruht im Wesent­lichen auf der Still­legung weiterer inlän­di­scher Stein­koh­len­berg­werke. Auch die Gewinnung von Erdgas (minus 3,6 Prozent) und Braun­kohle (minus 1,1 Prozent) lag unter dem Vorjahr. Die den heimi­schen Ener­gie­trägern zuge­ord­neten Erneu­er­baren legten dagegen um 4,7 Prozent zu.

Ausführ­liche Infor­ma­tionen zur Sicherheit der deutschen Ener­gie­ver­sorgung und zur Außen­han­dels­bilanz bei den verschie­denen Ener­gie­trägern enthält der aktuelle Jahres­be­richt der AG Ener­gie­bi­lanzen. Einfacher Download unter www​.ag​-ener​gie​bi​lanzen​.de.

Frank Urbansky

Freier Jour­na­list und Fach­au­tor, unter anderem für die Fach­ma­ga­zine und Portale Brenn­stoff­spie­gel, Uniti; DW Die Woh­nungs­wirt­schaft und Immo­bi­li­en­wirt­schaft; Haufe-Lexware; Energie&Management; IVV, Huss Medien; Motor­tech­ni­sche Zeit­schrift und Sprin­ger­Pro­fes­sio­nal; Sprin­ger Fachverlag; SHK Profi und tab, Bau­ver­lag; stadt+werk, k21

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