Zwei Nachrichten lassen diese Woche aufhorchen. Zum einen fordert Rosneft, der wichtigste Mitbewerber des größten Gaskonzerns der Welt, Gazprom, dessen Aufspaltung. Zum anderen wurde vor der ägyptischen Küste ein riesiges Erdgasfeld von der italienischen Eni gefunden.
Beide Ereignisse sind in der Lage, den deutschen Gasmarkt zu beeinflussen. Ägypten wird damit tendenziell unabhängiger von Erdgasimporten, die es trotz eigener hoher Produktion immer noch nötig hat. Die so frei gewordenen Exportmengen werden teils auf dem europäischen Markt landen. Zudem wurden die riesigen, auf 850 Milliarden Kubikmetern geschätzten Vorräte von der Eni entdeckt, einem italienischen Energiekonzern mit Absatzmärkten in ganz Europa. Diese wird er mit Sicherheit mit eben jenem Gas bedienen wollen.
Eine Aufsplittung von Gazprom, über die auch schon die russische Regierung nachdachte, soll vor allem die hohen Gaspreise, unter denen auch Verbraucher hierzulande klagen (wir berichteten), günstiger machen. Immerhin kommt ein Drittel des hier verbrauchten Erdgases vom russischen Staatskonzern. Somit könnten beide Ereignisse für zumindest stabile Gaspreise in der Zukunft sorgen.
Vorschaubild: Hauptsitz von Gazprom in Moskau. Die Zerschlagung des Konzerns könnte auch für günstigere Gaspreise hierzulande sorgen. Foto: Gazprom
Geschrieben für Bund der Energieverbraucher. Originalbeitrag hier.
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