Die Entropie, also die nicht mehr nutzbare Energie, wird bisher bei der Diskussion technologischer Ansätze zur Reduktion der CO2-Konzentration viel zu wenig beachtet. Im Interview erklärt Springer-Autor Dr. Bernhard Weßling, warum eine Orientierung an den Leitsätzen des Zweiten Satzes der Thermodynamik und damit an der Entropie zwingend erforderlich ist.
springerprofessional.de: Sie machen in drei Artikeln den Vorschlag, Entropie als quantitatives Kriterium für „Nachhaltigkeit“ zu verwenden. Warum das, und wie würden Sie das Wesen der Entropie in einem Satz beschreiben?
Bernhard Weßling: Der Begriff „Nachhaltigkeit“ wird inzwischen inflationär verwendet, alles ist plötzlich nachhaltig, ohne dass dies begründet, überprüfbar, geschweige denn messbar wäre. Diese Lücke kann „Entropie“ füllen: Entropie ist niederwertige (also: nicht mehr nutzbare) Energie, ein Maß für den Effizienzverlust eines Prozesses, eines Verfahrens, mit dem wir ein Produkt herstellen oder mit dem wir etwas anderes erreichen. Je höher die Entropie, desto geringer ist der Wirkungsgrad, desto höher sind die Verluste, die nicht nutzbar oder sogar schädlich sind.
Inwieweit ist die Entropie für die Umstellung der Energiewirtschaft auf erneuerbare Energien von Bedeutung?
Mit Hilfe der Entropie können wir eine quantitative Aussage darüber treffen, wie effizient uns bestimmte Maßnahmen in die gewünschte Richtung bringen und ob wir vielleicht irgendwo unbewusst mehr Schaden anrichten, als wir an positiven Effekten erzielen. Wir können also nicht immer nur auf „Klimaneutralität“ oder „CO2-Freiheit“ schauen, ohne gleichzeitig auch die Biodiversität im Auge zu behalten oder gar auf den Zusammenhalt der Gesellschaft zu achten. …
Gekürzt, Geschrieben für SpringerProfessinal. Der komplette Beitrag kann hier gelesen werden.
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