Ein Test der Verbraucherzentrale NRW von 6.500 Gas-Brennwertgeräten zog ein ernüchterndes Fazit. Nur ein Teil konnte die Einsparpotenziale dieser sehr effizienten Technik wirklich abrufen. Die Gründe sind vielfältig.
Was nützt die beste Technik, wenn sie nicht läuft? So dramatisch ist es mit der Brennwerttechnik natürlich nicht. Rund 4,2 Millionen Gas- und gut 600.000 Öl-Brennwertgeräte verrichten zuverlässig ihren Dienst. Dennoch kam die Verbraucherzentrale NRW bei einem Feldtest von insgesamt 6.500 Erdgas-Kesseln binnen drei Jahren auch zu einem ernüchternden Schluss: Nun wenige Brennwertgeräte konnten ihre volle Leistungskraft und damit Effizienz ausspielen. Und das hat mehrere Gründe.
Vor allem falsch oder zu groß dimensionierte Kessel können eine positivere Bilanz hemmen „In den neunziger Jahren wurde oftmals mit dem Daumen überschlagen, welche Kesselgröße eingebaut wird“, meint Matthias Elsasser von Rotex. „Das wird heute sicher nicht mehr so gemacht.“ Das Handwerk werde durch Schulungen oder durch die Beratung vom Hersteller im Vertrieb unterstützt. Ein Manko sieht Elsasser in der Perspektive. Die Handwerker können zwar für den Moment eine durchaus passende Einschätzung von Objekt und Verbrauch vornehmen, jedoch fehlen vom Kunden oft Informationen über eventuelle Nutzungsveränderungen oder Modernisierungen in der Zukunft. …
Die richtige Einstellung
Ein weiterer Schwachpunkt der Verbraucherschützer betrifft die nicht optimal eingestellten Heizungen. Elsasser kennt das Problem und meint, dass die Kessel nach dem Einbau nicht noch mal im Probelauf getestet würden. Dabei ist eine Einstellungskorrektur bei Brennwerttechnik nicht einfach – und in den meisten Fällen auch gar nicht nötig. Sowohl Rotex als auch Viessmann setzen bei Gas auf sich selbst optimierende Geräte, die etwa die optimale Brennereinstellung mittels Lambda-Sonde regelt.
100%ig modulierbar
Ebenfalls bemängelt in der Studie wurde die Modulierbarkeit von 100 Prozent. Die werde in der Praxis so gut wie nie gebraucht. Doch hier widersprechen die Fachleute. Und das hat technische Gründe.
„Wenn die Heizung zu groß dimensioniert ist, wird man nie auf die 100 Prozent kommen, wenn sie zu klein ist, fast immer. Das wäre aber auch nicht gut“, so Elsasser. Berücksichtigen sollte man hier jederzeit auch die erforderliche Leistung für den Brauchwasserbedarf.
Vorschaubild: Schulungen wie hier bei Viessmann, stehen sowohl bei den Handwerkern als auch Herstellern hoch im Kurs, wenn es um Brennwerttechnik geht. Foto: Viessmann
Geschrieben für Brennstoffspiegel. Der vollständige Beitrag ist nur in der Ausgabe 9/2015 zu lesen. Zum kostenfreien Pobeabo geht es hier.
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