Volle Fahrt voraus! Über das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie hat die Bundesregierung 500 Millionen Euro zur Förderung der Elektromobilität bereitgestellt. Die Zielstellung, dass bereits 2020 eine Million Elektrofahrzeuge auf deutschen Straßen fahren sollen, erscheint ambitioniert, wird jedoch trotz niedriger Verkaufszahlen in Fachkreisen auch noch Ende 2015 als realistisch eingeschätzt.
Gastbeitrag von Eva Förster.
Die Deutschen scheinen der neuen Technologie noch kein Vertrauen schenken zu wollen. Umfragen zu Folge liegen die größten Hemmungen vor einem Kauf noch immer in einer scheinbaren Unreife der Technik begründet. Zum einen zählt dazu natürlich die Umgewöhnung. Von einem gewohnten Tank-Rhythmus abzuweichen und sich eines neuen, kurzfristigerem Ladezyklus anzupassen, bedeutet dabei eine kleine, jedoch nicht zu vernachlässigende Umstellung für den Einzelnen. Daran angelehnt bezeichnen die meisten Autofahrer den größten Nachteil der Elektromobilität eine noch zu geringe Reichweite. Der Schlüssel zur Durchsetzung des elektrischen Fahrens liegt im Akku. Erst wenn dieser in seiner Leistung und auch seiner Größe eine für die Mehrheit annehmbare Konstitution erlangt haben wird, kann die oft beschworene Mobilitätsrevolution in Gang kommen.
Akku als Schlüsseltechnologie
Das elektrobetriebene Auto ist keine neue Idee. Bereits im 19. Jahrhundert entwarfen und bauten diverse Hersteller unterschiedlichste Modelle, welche zeitweise eine höhere Verbreitung fanden als benzinbetriebene Personenkraftwagen. Eine vollständige Verdrängung haben E‑Cars trotz Öl-Booms nie erfahren, jedoch wurde kaum in Forschung investiert. Erst seit Ende des 20. Jahrhunderts wurden die alten Pläne wieder aus den Schubladen geholt und neu konzipiert. Dies war nötig, da die unterschiedliche Ausgestaltung der Anordnung von Fahrzeugkomponenten völlig neue Möglichkeiten eröffnet hat. Doch dieser Prozess ist noch lange nicht abgeschlossen, sondern von der Weiterentwicklung der Schlüsselkomponente, dem Akku, abhängig: Neue Design-Möglichkeiten der Frontpartie eröffnet der fehlende Verbrennungsmotor, für einen tieferen Schwerpunkt sorgt der im Unterboden verbaute Akku und die elektrifizierte Aggregate übersetzen Manöver schneller in Assistenzsysteme. Doch wie genau das Elektroauto in ein paar Jahren aussehen wird, ist entscheidend davon abhängig, wie Forschung und Entwicklung diese energieeffizient gestalten können.
Welcher Akku hat das größte Potential?
Als Energiespeicher für elektrisch betriebene Autos kommen mehrere Konzepte in Frage, durchgesetzt hat sich bisher jedoch ein auf Lithium basierender Akkumulator. Wiederaufladbare Sekundärzellen, zu denen der Lithium-Ionen-Akku gehört, haben den Vorteil, dass sie ökonomisch und auch ökologisch die größte Effizienz aufweisen und sich deswegen für den täglichen Gebrauch als nützlich erwiesen haben, wie eine kurze Checkliste zum Lithium-Ionen-Akkumulator auf jetztautoverkaufen.de aufzeigt. Doch die Forschung macht nicht Halt und wartet gleich mit verschiedenen neuen Ausprägungen des Lithium-Ionen Akkus auf:
Paramter/ Akku-Art |
Blei-Akku | Lithium-Ionen-Akku | Lithium-Luft-Akku |
Verfügbarkeit | veraltet | verfügbar | noch in Forschung |
Energiedichte | 30 Wh/kg | 120 Wh/kg | 1114 Wh/kg |
Wartungen | regelmäßig, da anfällig | wartungsfrei (kein Memory-Effekt) | wartungsfrei |
Kosten | ca. 25 €/Wh | 100 €/Wh | noch keine serienreife |
Nennspannung | 2 V (pro Zelle) | 3,62 V | 2,96 V |
Wirkungsgrad | 75 % | bis 90 % | 90 % |
Anzahl max. Ladezyklen |
circa 500 | 700‑1000 | über 2000 |
Bereits durch den Vergleich dieser drei Akkumulatoren wird deutlich, wohin die Forschung zielt: kleiner, kompakter und leistungsfähiger. Bis der sich noch in der Erforschung befindende Lithium-Luft-Akku Serienreife erlangen wird, ist noch nicht klar. Es zeichnet sich jedoch ab, dass diese Technik dem Elektroauto zum Durchbruch verhelfen kann, da Distanzen von 800 km problemlos überwunden werden sollen. Einzelne Forscher sehen den Einsatz des Lithium-Luft-Akkus für E‑Cars noch kritisch, jedoch bietet das Speichermedium noch interessante Anwendungsmöglichkeiten für diverse andere Bereiche wie beispielsweise die Zwischenspeicherung von aus Wind und Sonne gewonnener Energie.
Vorschaubild: E‑Batterie bei einem Volvo Hybrid. Foto: Urbansky
0 Kommentare