Gewerbegebiete brauchen Energie. Strom und Prozesswärme aber sind Commodities, deren Preis kontinuierlich steigt. Kann man sich von dieser Entwicklung abkoppeln? Kann man die Dichte an Know-how und Material an einem Ort wie einem Gewerbepark sinnvoll für alle Stoffkreisläufe bis hin zur Abfallwirtschaft zusammenfassen? Lassen sich durch Synergien auch andere Ressourcen aus effizienter nutzen?
In Gewerbegebieten arbeiten mitunter viele Unternehmen, die sich, ohne es zu wissen, gut ergänzen könnten. Einige brauchen viel Strom oder Wärme, andere haben Wärme durch ihre Produktionsweise im Überfluss, etwa Gießereien oder Glasverarbeiter. (Wie sinnvoll die Energieautarkie sein kann, findet sich hier in einem Beitrag meines Energieblogger-Kollegen Kilian Rüfer von Sustainment). Die Projektpartner von IP-Building suchen diese Potenziale gezielt auf und wollen sie einer entstehungsnahen Verwertung durchführen.Dazu bedarf es einer Analyse, wo Abwärme entsteht und wer sie sinnvoll nutzen kann, etwa Wäschereien oder, falls infrastrukturell möglich, Beherbergungsbetriebe. Die SAENA hat idealerweise für Sachsen passende Wärmeemittenten erfasst.
Das in Leipzig ansässige Netzwerk IP-Building unterstützt Unternehmen in Gewerbeparks mit integrierten Konzepten zur intelligenten Nutzung von Ressourcen. Dazu gehört nicht nur eine technisch-rationale Planung, sondern auch die organisatorisch-emotionalen Aspekte, die in vielen integrativen Planungskonzepten fehlen und die Umsetzung der Konzepte oft erschwert oder verhindert.
IP-Building moderiert die Konzept- und Planungsphase. Darin fließen Erfahrungen aus 30 Jahren Planungspraxis ein. Gemeinsam mit den vor Ort ansässigen Unternehmen wird ein integriertes Ressourcenkonzept entwickelt, das Mehrwerte für alle beteiligten Unternehmen schafft. Gefördert wird diese Prozess vom BMUB mit dem Vorhaben “Interflex”.
Transparenzgebot: Ich arbeite auf freier Basis für IP-Building und verantworte die Öffentlichkeitsarbeit für das 2. Gewerbeparktreffen, auf dem die hier erwähnten energetischen Kreisläufe an einem konkreten Beispiel einer ersten Analyse unterzogen werden sollen.
Das ist auf jeden Fall ein vorbildliches Projekt. Häufig ist es allerdings so, dass die Unternehmen und häufig auch die ansässigen Stadtwerke schon sehr gut wissen, wer welche Abwärme produziert. Vielfach sind die wärmeintensiven Betriebe, aber rar gesät und wenn, dann sind die Prozesse innerhalb des Unternehmens bereits so optimiert (und komplex), dass man nicht einfach Wärme „rüberleiten” kann (zB Brauereien, Lackierereien). Von daher sind solche Programme schon sehr hilfreich, die dann auch Umbaukosten übernehmen.