Der Pelletmarkt hatte es 2015 nicht leicht. Nur 32.500 Pelletfeuerungen wurden installiert – 40.000 sollten es werden. Nun sind es zehn Prozent weniger als im auch schon schlechten Jahr 2014. Die Produktion ging witterungsbedingt um fünf Prozent auf zwei Millionen Tonnen zurück.
Und die Insolvenz beim größten deutschen Produzenten, German Pellets mit einem Marktvolumen bis zu 40 Prozent, warf bereits ihre Schatten voraus. Der nun pleite gegangene Branchenriese produzierte im letzten Quartal 2015 kaum noch. Auch das trübte – neben den milden Wintern – die Bilanz. Lediglich der Verbrauch belief sich mit 1,86 Millionen Tonnen leicht über dem Vorjahresniveau, und zwar um rund 50.000 Tonnen.
Dabei ist man mit der Produktion weiter auf der sicheren Seite. Deutschland ist Netto-Exporteur, eine Versorgung sei nach wie vor kein Problem. Zudem schätzt der Geschäftsführer des DEPV, Martin Bentele, dass rund 20 Prozent ausländische Pellets hierzulande verfeuert werden, meist in Grenzregionen zu nahen Presswerken in Österreich, oder dem Elsass.
Preise sanken um 6,3 Prozent
Das hohe Pelletangebot wird auch durch die Preise belegt, die im Jahresverlauf 2015 leicht nachgaben. Kostete im Januar die Tonne Pellets noch bundesdurchschnittlich 255,68 Euro, so waren es im Dezember nur noch 240,16 Euro. Das ist ein Nachlass von 6,3 Prozent. Im Jahresdurchschnitt kosteten Pellets 242 Euro, das waren 6,6 Prozent weniger als noch 2014.
Bis November waren Pellets zudem der günstigste Brennstoff in Deutschland. Doch dann löste Heizöl durch einen weiteren, rapiden Preisverfall die kleinen Holzpresslinge ab. Lag der Preisvorteil im Januar gegenüber HEL noch bei 21,5 Prozent, so kehrte er sich im Dezember ins Negative, und zwar um 7,3 Prozent. Bezogen auf den Gesamtjahresdurchschnitt blieben Pellets mit 4,83 Eurocent je kWh vor Heizöl (5,81 Eurocent) und Erdgas (6,63 Eurocent) günstigster Brennstoff.
Große Kessel gefragt
Doch wo scheinbar nur Schatten ist, da bricht sich auch langsam das Licht wieder seine Bahn. Und das hörte schon bereits im letzten Quartal 2015 auf den Namen Marktanreizprogramm (MAP). Der über das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) verwaltete Teil weist für Kessel leichte Zuwächse gegenüber 2014 von fünf bis 10 Prozent aus, eine Tendenz, die sich laut Hersteller auch 2016 fortsetzte. Interessant: Kessel mit mehr als 50 kW Leistung wuchsen überproportional – also für kommunale Anwendungen wie Kindergärten, kleinere Schulen oder Mehrfamilienhäuser.
Diese Tendenz wird sowohl von den Herstellern von Heizkesseln wie auch von Pelletlagern bestätigt. Ein Grund für die größeren Kessel dürften auch die bessere Amortisation sein, da mit steigendem Wärmebedarf die günstigen Betriebskosten gegenüber der relativ teuren Einmal-Investition dominieren und so die Rentabilität steigt.
Für 2016 verhalten optimistisch
Für 2016 prognostiziert der DEPV 20.000 neue Kessel und 18.000Pelletkaminöfen . Damit würde die Anzahl der Pelletfeuerungen auf knapp 430.000 Anlagen anwachsen. Bei der Produktion wird der Fall German Pellets zu keinen Verwerfungen führen.
Geschrieben für Brennstoffspiegel. Der vollständige Beitrag ist nur in der Ausgabe 04/2016 im Special Wärmemarkt 2015 zu lesen. Zum kostenfreien Probeabo geht es hier.
Eine Übersicht über die aktuellen Fördermöglichkeiten im Wärmemarkt, von denen Pellets stark profitieren, findet sich hier bei meinen Energieblogger-Kollegen von energie-effizient-sparen.
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