Die Tkw-Fahrer-Jacke von Walther Arbeitsschutz hält selbst einer Beflammung mit Dachbrenner stand (Bild oben), während ein normales T-Shirt schon von einem handelsüblichen Unkrautabbrenner abgefackelt wird (Bild unten). Fotos: HHManz / Brennstoffspiegel

Tkw-​Fahrer: Welche Kleidung ist die beste?

von | 19. April 2016

Tkw-​Fahrer sollen nicht nur wie aus dem Ei gepellt aussehen, damit der Kunde einen guten Eindruck vom Heiz­öl­händler seiner Wahl hat. Er soll ebenso gut gesichert sein. Denn Heizöl und Co., aber auch das Wetter und der Verkehr halten so einige Gefahren beriet. Die richtige Berufs­kleidung soll für Sicherheit, Sicht­barkeit und Image sorgen.

Auch wenn die Brand­gefahr bei Heizöl- oder Diesel­fuhren eher gering ist – die Schutz­kleidung der Tkw-​Fahrer muss eine kurz­zeitige Beflammung abhalten können und darf sich nicht aufladen. Herkömm­liche Lösungen von der Stange haben hier mehrere Nachteile. Die Sachen sind durch dicke Gewebe meist sehr steif, haben deswegen einen geringen Trage­komfort und behindern den Tkw-​Fahrer eher. Daher bedarf es Kleidung, die sowohl beim Fahren als auch beim Be- und Entladen funk­tional ist.

Genau dafür entwi­ckelt die Firma Walther Arbeits­schutz in Wilkau-​Haßlau bei Zwickau die passende Kleidung. Dabei orien­tiert sie sich genau an die gesetz­lichen Normen und den daraus folgenden Vorgaben des Mine­ral­öl­wirt­schafts­ver­bandes. Denn dessen Mitglieder, die großen Farben­ge­sell­schaften, achten nicht nur bei den eigenen Fahrern penibel auf Einhaltung der Standards, sondern auch bei von ihnen beauf­tragten Logis­tikern. Die Normen EN ISO 11612 /​Schutz vor Beflammung und EN 1149 /​Anti­statik, um nur zwei zu nennen, bilden deswegen die Grundlage der Arbeit der säch­si­schen Arbeitsbekleidungs-Spezialisten.

Kein Voll­schutz nötig

Genau an diesen Normen orien­tieren wir uns und wollen Vorreiter sein“, so Firmenchef Jens Walther.Brennprobe SBMV, Foto: HHManz Die Firma hat es sich zur Aufgabe gemacht, eine Brücke zwischen den Forde­rungen der Verbände und den umset­zenden Logis­tikern zu schlagen. Das oberste Motto heißt hier: Trage­ak­zeptanz! Da gute Fach­kräfte immer seltener zu finden sind, gilt es für die Geschäfts­führer der einzelnen Spedi­tionen, ein einge­spieltes Stamm­per­sonal zu halten. Und das geht nicht mit Gängelei, sondern durch Einsicht in Notwen­dig­keiten vorge­schrie­bener Schutz­maß­nahmen. „Die Vorschriften sind nun mal zum Schutz der Fahrer. Und das muss auch beim Fahrer ankommen“, so Walther.

Genau an dieser Stelle kommt seine prak­ti­schen Erfahrung ins Spiel. Walther und sein Außendienst-​Chef Michael Dreja unter­halten viele Kontakte zu Tkw-​Fahrer, aber auch zu den Chefs, den Dispo­nenten und generell zu Logis­tikern. Deren Meinung saugen sie regel­recht auf und versuchen damit, die passende Schutz­kleidung zu entwickeln.

Brenn­ver­halten wichtig

Erst im vergan­genen November waren sie zu Gast bei der Verbands­tagung des Säch­si­schen Brennstoff- und Mine­ral­öl­han­dels­ver­bandes (SBMV) in Ober­wie­senthal. Dort stellten sie den stau­nenden Händlern die unter­schied­liche Wider­stands­fä­higkeit handels­üb­licher Textilien und der von ihnen entwi­ckelten Tkw-​Schutzkleidung dar. Während ein T‑Shirt schon bei einer leichten Beflammung wegbrut­zelte, hielt ihre Fahrer-​Jacke selbst einer wesentlich größeren Beflammung mit einem Dach­brenner mehrere Sekunden Stand.


Geschrieben für Brenn­stoff­spiegel. Der voll­ständige Beitrag ist nur in der Ausgabe 04/​2016 zu lesen. Zum kosten­freien Probeabo geht es hier.

Frank Urbansky

Freier Jour­na­list und Fach­au­tor, unter anderem für die Fach­ma­ga­zine und Portale Brenn­stoff­spie­gel, Uniti; DW Die Woh­nungs­wirt­schaft und Immo­bi­li­en­wirt­schaft; Haufe-Lexware; Energie&Management; IVV, Huss Medien; Motor­tech­ni­sche Zeit­schrift und Sprin­ger­Pro­fes­sio­nal; Sprin­ger Fachverlag; SHK Profi und tab, Bau­ver­lag; stadt+werk, k21

0 Kommentare

EnWiPo
EnWiPo
Wärme­wende: Para­de­bei­spiel Dänemark

Wärme­wende: Para­de­bei­spiel Dänemark

In Dänemark werden bereits heute fast zwei Drittel der Wärme aus erneuerbaren Energien bereitgestellt. In Deutschland sind es knapp 14 %. Natürlich sind die Voraussetzungen in beiden Ländern sehr unterschiedlich. Aber es gibt Methoden und Technologien, die auch...

Rückenwind für Mieterstrom?!

Rückenwind für Mieterstrom?!

Die Energiekrise und auch zukünftig mit Sicherheit steigende Preise fossiler Brennstoffe fördern das Interesse an der Eigenversorgung von Immobilien. Denn damit können über Jahrzehnte hinweg insbesondere Strompreise stabil gestaltet werden. Photovoltaikanlagen (PV)...