Tkw-Fahrer sollen nicht nur wie aus dem Ei gepellt aussehen, damit der Kunde einen guten Eindruck vom Heizölhändler seiner Wahl hat. Er soll ebenso gut gesichert sein. Denn Heizöl und Co., aber auch das Wetter und der Verkehr halten so einige Gefahren beriet. Die richtige Berufskleidung soll für Sicherheit, Sichtbarkeit und Image sorgen.
Auch wenn die Brandgefahr bei Heizöl- oder Dieselfuhren eher gering ist – die Schutzkleidung der Tkw-Fahrer muss eine kurzzeitige Beflammung abhalten können und darf sich nicht aufladen. Herkömmliche Lösungen von der Stange haben hier mehrere Nachteile. Die Sachen sind durch dicke Gewebe meist sehr steif, haben deswegen einen geringen Tragekomfort und behindern den Tkw-Fahrer eher. Daher bedarf es Kleidung, die sowohl beim Fahren als auch beim Be- und Entladen funktional ist.
Genau dafür entwickelt die Firma Walther Arbeitsschutz in Wilkau-Haßlau bei Zwickau die passende Kleidung. Dabei orientiert sie sich genau an die gesetzlichen Normen und den daraus folgenden Vorgaben des Mineralölwirtschaftsverbandes. Denn dessen Mitglieder, die großen Farbengesellschaften, achten nicht nur bei den eigenen Fahrern penibel auf Einhaltung der Standards, sondern auch bei von ihnen beauftragten Logistikern. Die Normen EN ISO 11612 /Schutz vor Beflammung und EN 1149 /Antistatik, um nur zwei zu nennen, bilden deswegen die Grundlage der Arbeit der sächsischen Arbeitsbekleidungs-Spezialisten.
Kein Vollschutz nötig
„Genau an diesen Normen orientieren wir uns und wollen Vorreiter sein“, so Firmenchef Jens Walther. Die Firma hat es sich zur Aufgabe gemacht, eine Brücke zwischen den Forderungen der Verbände und den umsetzenden Logistikern zu schlagen. Das oberste Motto heißt hier: Trageakzeptanz! Da gute Fachkräfte immer seltener zu finden sind, gilt es für die Geschäftsführer der einzelnen Speditionen, ein eingespieltes Stammpersonal zu halten. Und das geht nicht mit Gängelei, sondern durch Einsicht in Notwendigkeiten vorgeschriebener Schutzmaßnahmen. „Die Vorschriften sind nun mal zum Schutz der Fahrer. Und das muss auch beim Fahrer ankommen“, so Walther.
Genau an dieser Stelle kommt seine praktischen Erfahrung ins Spiel. Walther und sein Außendienst-Chef Michael Dreja unterhalten viele Kontakte zu Tkw-Fahrer, aber auch zu den Chefs, den Disponenten und generell zu Logistikern. Deren Meinung saugen sie regelrecht auf und versuchen damit, die passende Schutzkleidung zu entwickeln.
Brennverhalten wichtig
Erst im vergangenen November waren sie zu Gast bei der Verbandstagung des Sächsischen Brennstoff- und Mineralölhandelsverbandes (SBMV) in Oberwiesenthal. Dort stellten sie den staunenden Händlern die unterschiedliche Widerstandsfähigkeit handelsüblicher Textilien und der von ihnen entwickelten Tkw-Schutzkleidung dar. Während ein T‑Shirt schon bei einer leichten Beflammung wegbrutzelte, hielt ihre Fahrer-Jacke selbst einer wesentlich größeren Beflammung mit einem Dachbrenner mehrere Sekunden Stand.
Geschrieben für Brennstoffspiegel. Der vollständige Beitrag ist nur in der Ausgabe 04/2016 zu lesen. Zum kostenfreien Probeabo geht es hier.
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