Das House of Energy in Kaufbeuren hat es nicht nur in sich, sondern auch außen. Denn es wurde im Passivhausstandard errichtet. Entsprechend verbirgt sich hinter der auffälligen Fassade (Foto oben) eine Ziegelwand mit Styropordämmung – ein Klassiker bei Passivhäusern. Der sorgte auch dafür, dass die Baukosten nur 2,7 % höher als bei einem vergleichbaren konventionellen Gebäude ausfielen.
Die benötigte Restwärme und vor allem ‑kühle besorgt eine von 3 Erdsonden gespeiste Wärmepumpe mit 10,5 kW und einer Top-JAZ von 4,9. Die daran angeschlossene Heizung funktioniert überraschenderweise nach dem Prinzip der Schwerlast und nicht der Umwälzung. Für die nötige Bewegung des warmen Wassers in der Fußbodenheizung sorgen 8 kleine Minipumpen in den Etagen 8 Mini-Pumpen in den Etagen. Für den Strom, auch den der Wärmepumpe, sorgt eine PV-Anlage mit 40,5 kWp, die im übrigen 4 mal so viel elektrische Energie erzeugt, wie das Gebäude selbst verbraucht.
Bauherr Markus Meyer, Geschäftsführer der hier ansässigen Beratungs- und Planungsfirma Airoptima, erfüllte sich mit dem House of Energy einen Traum, zumal er schon über 2.000 Passivhäuser weltweit mit plante und begleitete.
Ende 2015 wurde das House of Energy vom Passivhaus Institut in Darmstadt als erstes mit der neu eingeführten Stufe Premium ausgezeichnet. Es war zu diesem Zeitpunkt nachweislich eines der nachhaltigsten Gebäude der Welt. Mit einem Wärme-Jahresbedarf von unter 8 kWh pro Quadratmeter und Jahr wird der internationale Standard für Passivhäuser (< 15 kWh/m²a) um fast die Hälfte unterschritten.
Übrigens: Die auffällige Fassade ist ein funktionierender EAN-Code, der entsteht, wenn man den Begriff Hose of Energy digitalisiert.
Über den aktuellen Stand der Diskussion zur Wärmewende, für die das hier vorgestellte Projekt eine Möglichkeit darstellt, schreibt Energieblogger-Kollege Andreas Kühl hier auf seinem Blog Energynet.
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