Heizen mit Eis kann für Immobilien eine kostengünstige Alternative zu Erdwärmesonden, aber auch zu Erdgas, Heizöl oder Pellets sein – vor allem, wenn Kühlung benötigt wird.
Das Prinzip ist einfach erklärt: Ein Eisspeicher ist ein mit Leitungswasser gefüllter Behälter, in dem Wärme aus der Außenluft, der solaren Einstrahlung und aus dem Erdreich bevorratet wird. Eine Wärmepumpe entzieht über einen Wärmetauscher bei Bedarf diese Wärme und nutzt sie zur Gebäudebeheizung und Trinkwassererwärmung.
Wenn dabei die Temperatur im Speicher auf den Gefrierpunkt sinkt, wird die beim Phasenübergang frei werdende Kristallisationsenergie ebenfalls genutzt. Pro Kilogramm Wasser sind das über 90 Wh. Ein Eisspeicher mit 10 m³ Volumen liefert beim Phasenwechsel in etwa die gleiche Energiemenge, wie in 100 l Heizöl enthalten ist.
Eisspeicher sind trotzdem keine Selbstläufer. Der Heizungsspezialist MHG hat zum
Beispiel schon mehrere erfolgreiche Eisspeicher-Projekte in der Praxis umgesetzt,
aufgrund der geringen Nachfrage das Produkt jedoch wieder vom Markt genommen.
Anders reagiert der Heiztechnik-Spezialist Viessmann. Die Nordhessen kauften vor
Jahren das Friedrichshafener Unternehmen isocal auf. Das wurde vom Erfinder der Heizen-mit-Eis-Technologie, Alexander von Rohr, gegründet. Viessmann optimierte dessen System insbesondere bei der Wärmeübertragung, damit es effizient mit der im Hause projektierten Sole/Wasser-Wärmepumpe zusammenarbeitet. Außerdem wurden neue Algorithmen für die Wärmepumpenregelung und neue Solar- Luftabsorber entwickelt.
Viessmann bietet nun Komplettpakete für Ein- und Zweifamilienhäuser unter dem
Namen Vitofriocal an. Die Pakete beinhalten den Eisspeicher mit eingebauten Wärmeübertragern, die Solar-Luftabsorber mit hydraulischen Anschluss-Sets und Montagesystem für Hausdächer sowie das Wärmeträgermedium für den Primärkreis.
Geschrieben für Energie&Management. Beitrag erscheint in der Ausgabe 13/14 2016. Der vollständige Beitrag ist nur in der Printausgabe zu lesen. Zum kostenfreien Probeabo, dem Artikelkauf oder den verschiedenen Abonnement-Paketen geht es hier.
Über den aktuellen Stand der Diskussion zur Wärmewende, für die das hier vorgestellte Projekt eine Möglichkeit darstellt, schreibt Energieblogger-Kollege Andreas Kühl hier auf seinem Blog Energynet.
Wie groß müsste denn so ein Eisspeicher für ein EFH sein? Und was kostet der dann?
Sagen wir mal KFW70, 150m² Wohnfläche => 10500 kWh/a + Warmwasser.
Braucht man da dann einen 100m³ Eisspeicher? (100.000l * 90Wh = 9000 kWh)
Ganz so groß muss er nicht sein. Viessmann hat in seinem Komplettpaket jeweils 1 oder 2 Eisspeicher mit je 10 m³ Eisspeicher im Angebot, mehr hier:
http://www.viessmann.de/de/wohngebaeude/waermepumpe/eis-energiespeicher/eisspeichersystem.html