Die Miete eines Beleuchtungssystems hat gegenüber der Eigeninvestition nicht nur deutliche betriebswirtschaftliche Vorteile. Foto: Mario Dirks

Licht kann man auch mieten

von | 21. November 2017

Was unsinnig klingt, ist ein hand­fester, betriebs­wirt­schaft­licher Vorteil: Will jemand seine Licht­anlage erneuern und auf effi­zi­entes LED umstellen, so muss er keine riesige Inves­tition tätigen, sondern kann Instal­lation und Betrieb des Beleuch­tungs­systems mieten.

Generell sind die Beleuch­tungs­kosten in Unter­nehmen – im Gegensatz zu den ein Prozent bei Privat­haus­halten – recht hoch. Dabei gibt es von Branche zu Branche Schwan­kungen. Bei Gewerbe und Dienst­leis­tungen liegt der Anteil der Beleuch­tungs­kosten am gesamten Ener­gie­ver­brauch bei 15 Prozent. Im Groß- und Einzel­handel kann er sogar auf 50 bis 70 Prozent ansteigen.

Hinzu kommen arbeits­recht­liche Vorschriften. Im gewerb­lichen und indus­tri­ellen Bereich, aber auch in Büros, sind Beleuch­tungs­stärken durch die Arbeits­stät­ten­richt­linien vorge­geben. Mit veral­teten Beleuch­tungs­sys­temen sind diese Normen zwar auch zu erfüllen, aber nur mit enormen Ener­gie­aufwand. Moderne LEDs (für light-​emitting diode) hingegen erreichen eine schnelle und dauer­hafte Einsparung von mindestens 65 Prozent dieser Beleuchtungskosten.

LEDs mit deut­lichen Vorteilen

LED, hier als OLED in beliebiger Form angepasst, sind sehr effizient, haben eine lange Lebensdauer und so gut wie keine Brandgefahr. Foto: licht.de

LED, hier als OLED in belie­biger Form angepasst, sind sehr effizient, haben eine lange Lebens­dauer und so gut wie keine Brand­gefahr. Foto: licht​.de

Zudem haben die LEDs eine bessere Licht­qua­lität, was vor allem den Arbeits­be­din­gungen im indus­tri­ellen und gewerb­lichen Bereich entge­gen­kommt. Weitere Vorteile der LEDs sind: Brand­si­cherheit, da sie den Großteil der Energie in Licht und nicht wie bei herkömm­lichen Glüh­birnen in Wärme verwandeln; gerin­gerer Wartungs- und Instand­hal­tungs­aufwand sowie verbes­serter Umwelt­schutz durch Lang­le­bigkeit und natürlich den gerin­geren Stromverbrauch.

Hierzu einige Zahlen: Ein LED-​Strahler erzeugt im Minimum 68 Lumen/​Watt und kann es auf 15.000 Betriebs­stunden bringen. Eine Glühlampe schafft nur 12 Lumen/​Watt und lebt etwa 1.000 Betriebsstunden.

Eine Inves­tition in solch eine neue Beleuch­tungs­anlage ist jedoch recht groß. Doch wie eingangs erwähnt, muss diese ein Unter­nehmen nicht selbst stemmen. Es kann diese Beleuch­tungs­anlage auch mieten, etwa von der Deutschen Licht­miete.

Das hat gleich mehrere Vorteile:

  • Produkt- und Haftungs­risiko liegen beim Vermieter.
  • Der Vermieter kennt die Produkte und weiß, welche sich am Markt bewährt haben, da er schon viele davon instal­liert hat.
  • Zudem ist ein Ange­bots­ver­gleich der verschie­denen Beleuch­tungs­systeme nur von einem Fachmann zu bewältigen.
  • Der Vermieter hat logi­scher­weise ein Eigen­in­teresse, dass die Anlage so weit wie möglich störungsfrei läuft und lange funktioniert.
  • Eine Umrüstung in Eigen­regie, bei der auf bestehende Anschlüsse neue Systeme aufge­setzt werden, kann zum Verlust der Garantie führen. Auch hier ist der Vermieter voll­um­fänglich versichert.
  • Die Nach­in­ves­tition entfällt für die gesamte Mietzeit. Das reduziert die Gesamt­kosten ebenfalls.
  • Der Vermieter übernimmt den kompletten Service.
  • Und das Miet­modell hat keine negativen Auswir­kungen auf die Bilanz­struktur des Mietkunden.

Leasen wenig vorteilhaft

Möglich wäre auch das Leasen einer solchen Anlage. Doch hier bleibt die Versi­che­rungs­pflicht und das Produkt­risiko beim Kunden und nicht beim Leasing­geber. Gerade bei modernen Tech­no­logien wie den LEDs birgt das große Risiken. Wenn ein Lieferant beispiels­weise nicht mehr existiert und so seinen Pflichten zur Mängel­be­sei­tigung nicht nachkommt bzw. Schäden nicht durch Produkt­haft­pflicht­ver­si­che­rungen abge­si­chert sind.

Frank Urbansky

Freier Jour­na­list und Fach­au­tor, unter anderem für die Fach­ma­ga­zine und Portale Brenn­stoff­spie­gel, Uniti; DW Die Woh­nungs­wirt­schaft und Immo­bi­li­en­wirt­schaft; Haufe-Lexware; Energie&Management; IVV, Huss Medien; Motor­tech­ni­sche Zeit­schrift und Sprin­ger­Pro­fes­sio­nal; Sprin­ger Fachverlag; SHK Profi und tab, Bau­ver­lag; stadt+werk, k21

0 Kommentare

EnWiPo
EnWiPo
Schlüs­sel­fertige PV-​Module für Parkplätze

Schlüs­sel­fertige PV-​Module für Parkplätze

Parkplätze bieten ausreichend Platz für Photovoltaik. Doch für ihre Installation müssten die Autoplätze gesperrt werden. Ein Start-up umgeht das Problem mit vorgefertigten Systemen. Auch Einzelhandelsketten suchen nach Möglichkeiten, sauberen Strom vor Ort zu...

Welches Potenzial hat Biomethan?

Welches Potenzial hat Biomethan?

Biomethan könnte durchaus eine Rolle für Fahrzeuge und die Wärmeversorgung spielen. Die Potenziale sind begrenzt, aber bei weitem noch nicht ausgeschöpft. Durch den Wegfall der EEG- und KWK-Vergütung kommen alte Biogasanlagen auf den Markt, die weiter betrieben werden...

Welches Potenzial hat Biomethan?

Welches Potenzial hat Biomethan?

Biomethan könnte durchaus eine Rolle für Fahrzeuge und die Wärmeversorgung spielen. Die Potenziale sind begrenzt, aber bei weitem noch nicht ausgeschöpft. Durch den Wegfall der EEG- und KWK-Vergütung kommen alte Biogasanlagen auf den Markt, die weiter betrieben werden...

Recycling alter Fassaden setzt neue Nachhaltigkeitsstandards

Recycling alter Fassaden setzt neue Nachhaltigkeitsstandards

Gut 60 Prozent aller Deponieabfälle stammt auf dem Bauwesen – eine Kreislaufwirtschaft ist hier daher umso wichtiger. Ein Projekt nahe Hannover zeigt nun, wie auch alte Fassaden recycelt und wiederverwendet werden können. Alte Fassaden aus Hannover werden Teil eines...