Jahrzehntelang waren sie aus der Welt der Immobilienverwaltung nicht wegzudenken: die Messdienstleiter. Heizöl, Gas, Wasser oder Fernwärme – sie maßen und berechneten.
Doch in der neuen Energiewelt wird durch die Digitalisierung vieles anders. Manche ihrer Dienstleistungen werden schon in naher Zukunft kaum mehr gebraucht. Andere hingegen wird es auch weiterhin geben. Die Messdienste haben dennoch keine Angst ums Überleben
Der Angriff auf die Messdienstleister erfolgt auf zwei Wegen. Zum einen werden ihre Dienste schlicht überflüssig, wenn in einem Gebäude so wenig Energie verbraucht wird, dass eine separate Erfassung und Abrechnung nicht lohnend ist. Dies ist bei Passiv- oder Sonnenhäusern der Fall. Eines davon wurde kürzlich von der Cottbuser eG Wohnen errichtet. Die Wohnungen werden für 10,50 Euro je Quadratmeter vermietet – inklusive Wärme und Strom. Bezug und die nötige Gesamtabrechnung regelt die Genossenschaft mit eigener Messdiensttochter, so der Vorstandsvorsitzende Uwe Emmerling. Bundesweit gibt es schon viele Beispiele, wo solch eine Warm- und Stromflatrate funktioniert. Mit den seit 2017 erleichterten Mieterstrommodellen (MieterStromG) sowie durch die derzeit geltende Fassung der EnergieEinsparVerordnung (EnEV) wird dieser Trend sich verstärken.
Zum anderen treibt die Digitalisierung eine Entwicklung voran, in der die Messdienstleister nicht mehr vorkommen müssten, von der sie aber profitieren könnten. Das Smart Meter Rollout, wenn vorerst auch nur für Verbraucher ab 6.000 kWh jährlich vorgesehen, wird im Strombereich dafür sorgen, dass die Verbrauchsdaten digitalisiert werden. Damit könnten die Daten aber auch von anderen Dienstleistern außerhalb der Immobilien- oder Energiebranche verwaltet werden.
Interessiert an solchen Modellen ist insbesondere die Finanzbranche, die zudem gegenüber der Energiebranche einen deutlichen Vorsprung an Know-how hinsichtlich digitalisierter Kundendaten und deren Nutzung hat. …
Gekürzt. Geschrieben für Immobilienwirtschaft. Der vollständige Beitrag erschien in der Nummer 03/2018. Zum Abonnement der Zeitschrift Immobilienwirtschaft geht es hier.
Über den klimaneutralen Gebäudebestand berichtet Energieblogger-Kollege Björn Katz hier auf seinem Blog Stromauskunft.
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