Mit der Einführung der Brennwerttechnik wurde die Verwendung von HEL schwefelarm notwendig, um Schäden durch stark säurehaltiges Kondensat zu vermeiden. Bild: IWO

Was ist eigentlich der Unter­schied zwischen Heizöl EL und Heizöl EL schwefelarm?

von | 12. März 2018

Heizöl ist nicht gleich Heizöl. Das Standard-​Heizöl HEL (EL steht dabei für Extra leicht (flüssig)) mit einem Schwe­fel­anteil von bis zu 1000 ppm (parts per million) ist nahezu aus dem Markt verschwunden. Schuld daran ist das Heizöl EL schwe­felarm. In ihm darf der Schwe­fel­anteil nur noch 50 ppm betragen.

HEL schwe­felarm, das wie sein Vorgänger der DIN 516031 entsprechen muss, wurde in Deutschland seit 2008 flächen­de­ckend einge­führt. Nach­ge­holfen hat eine Art Straf­steuer von 1,5 Eurocent je Liter schwe­fel­reiches Heizöl.

Nach Angaben des Bundes­amtes für Wirt­schaft und Ausfuhr­kon­trolle (BAFA), das im Auftrag der Bundes­re­gierung Daten für alle gängigen Ener­gie­pro­dukte in Deutschland erhebt, betrug der Absatz von HEL schwe­felarm von Januar bis Juli dieses Jahres 8,7 Mio. t. Insgesamt wurden 9,18 Mio. t abgesetzt.

Also hat das HEL schwe­felarm einen Markt­anteil von 94,5 %. Im Wohn­be­reich kommt es sogar auf einen Anteil von 99,9 %. Das Standard-​Heizöl wird in Deutschland nicht mehr produ­ziert. Was hier­zu­lande noch verbrannt wird, stammt aus Importen und wandert meist in Uralt-​Ölheizungs-​Kessel größerer Immobilien.

Warum wurde HEL schwe­felarm eingeführt? 

Zum einen war es der Umwelt­schutz. Es braucht nicht viel Phantasie zu erkennen, dass die 20-​fache Menge Schwefel in einem Liter Heizöl auch zwanzig mal soviel Schwe­fel­dioxid bedeutet. Dieses Schwe­fel­dioxid ist ein Umwelt- und Klima­killer sowie Haupt­ver­ur­sacher für den Sauren Regen. Zum Rechnen: 2015 wurden in Deutschland 16,5 Mio. t. Heizöl abgesetzt. Diese emit­tierten rund 840 t Schwe­fel­dioxid. Beim „normalen“ Stan­dard­heizöl wäre es das 20-​Fache, also 16 800 t gewesen. …


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Frank Urbansky

Freier Jour­na­list und Fach­au­tor, unter anderem für die Fach­ma­ga­zine und Portale Brenn­stoff­spie­gel, Uniti; DW Die Woh­nungs­wirt­schaft und Immo­bi­li­en­wirt­schaft; Haufe-Lexware; Energie&Management; IVV, Huss Medien; Motor­tech­ni­sche Zeit­schrift und Sprin­ger­Pro­fes­sio­nal; Sprin­ger Fachverlag; SHK Profi und tab, Bau­ver­lag; stadt+werk, k21

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