Bioliq-Anlage am KIT. Foto: KIT

Kraft­stoffe aus Stroh – Option für die Zukunft

von | 26. Februar 2019

Ohne flüssige Ener­gie­träger wird auch der Verkehr der Zukunft nicht rollen, fliegen oder schwimmen. Im indus­tri­ellen Maßstab steht aus erneu­er­baren Quellen bisher an fort­schritt­lichen Kraft­stoffen, also nicht Bioethanol oder Biodiesel aus Anbau­bio­masse, nur HVO aus hydrierten Pflan­zenölen zur Verfügung. 

Aktuell startet in Rumänien ein Projekt, bei dem Zellulose-​Ethanol, ein klima­freund­licher Biokraft­stoff, aus Stroh indus­triell erzeugt werden soll.
Initiator ist das Schweizer Spezi­al­che­mie­un­ter­nehmen Clariant.

Seine sunliquid-​Technologie zur Herstellung von Zellulose-​Ethanol wurde über zehn Jahre lang labor­tech­nisch und im vorin­dus­tri­ellen Maßstab über fünf Jahre lang in Straubing erfolg­reich entwi­ckelt und in der Praxis erprobt.

Die Kapazität der Anlage liegt bei 1.000 Tonnen jährlich. Haupt­sächlich wurde das produ­zierte Ethanol für Marke­ting­ak­ti­vi­täten mit Mercedes Benz, Scania und Werner & Mertz sowie für Test­zwecke zusammen mit den Neben­pro­dukten des sunliquid- Prozesses wie Lignin und Vinasse verwendet. Das Zellulose-​Ethanol entspricht der Norm DIN EN 15376 und hat damit die gleichen Quali­täts­merkmale wie herkömm­liches Ethanol.

Da sunliquid Zellulose-​Ethanol ausschließlich aus Agrar­rest­stoffen wie Weizen- oder Gers­ten­stroh herge­stellt wird, zählt es zu den fort­schritt­lichen Kraft­stoffen der 2. Gene­ration, die von der EU mit der neuen Erneuerbaren-​Richtlinie RED II ausdrücklich gefördert und gefordert werden. …

Reichlich Stroh in Rumänien

Indus­triell produ­ziert werden soll dieses Ethanol nun dort, wo während der Ernte reichlich Stroh anfällt – in diesem Fall in Rumänien, in der Region Craiova. Im September 2018 erfolgte der erste Spaten­stich. Diese Tech­no­logie stellt dabei ein ener­gie­aut­arkes Verfahren dar, da für die nötige Prozess­energie das bei der Synthese anfal­lende Lignin genutzt wird.


Gekürzt. Geschrie­ben für Brenn­stoff­spie­gel. Der voll­stän­dige Beitrag ist nur in der Ausgabe 02/​2019 zu lesen. Zum kos­ten­freien Pro­be­abo geht es hier.

Frank Urbansky

Freier Jour­na­list und Fach­au­tor, unter anderem für die Fach­ma­ga­zine und Portale Brenn­stoff­spie­gel, Uniti; DW Die Woh­nungs­wirt­schaft und Immo­bi­li­en­wirt­schaft; Haufe-Lexware; Energie&Management; IVV, Huss Medien; Motor­tech­ni­sche Zeit­schrift und Sprin­ger­Pro­fes­sio­nal; Sprin­ger Fachverlag; SHK Profi und tab, Bau­ver­lag; stadt+werk, k21

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