Ohne flüssige Energieträger wird auch der Verkehr der Zukunft nicht rollen, fliegen oder schwimmen. Im industriellen Maßstab steht aus erneuerbaren Quellen bisher an fortschrittlichen Kraftstoffen, also nicht Bioethanol oder Biodiesel aus Anbaubiomasse, nur HVO aus hydrierten Pflanzenölen zur Verfügung.
Aktuell startet in Rumänien ein Projekt, bei dem Zellulose-Ethanol, ein klimafreundlicher Biokraftstoff, aus Stroh industriell erzeugt werden soll.
Initiator ist das Schweizer Spezialchemieunternehmen Clariant.
Seine sunliquid-Technologie zur Herstellung von Zellulose-Ethanol wurde über zehn Jahre lang labortechnisch und im vorindustriellen Maßstab über fünf Jahre lang in Straubing erfolgreich entwickelt und in der Praxis erprobt.
Die Kapazität der Anlage liegt bei 1.000 Tonnen jährlich. Hauptsächlich wurde das produzierte Ethanol für Marketingaktivitäten mit Mercedes Benz, Scania und Werner & Mertz sowie für Testzwecke zusammen mit den Nebenprodukten des sunliquid- Prozesses wie Lignin und Vinasse verwendet. Das Zellulose-Ethanol entspricht der Norm DIN EN 15376 und hat damit die gleichen Qualitätsmerkmale wie herkömmliches Ethanol.
Da sunliquid Zellulose-Ethanol ausschließlich aus Agrarreststoffen wie Weizen- oder Gerstenstroh hergestellt wird, zählt es zu den fortschrittlichen Kraftstoffen der 2. Generation, die von der EU mit der neuen Erneuerbaren-Richtlinie RED II ausdrücklich gefördert und gefordert werden. …
Reichlich Stroh in Rumänien
Industriell produziert werden soll dieses Ethanol nun dort, wo während der Ernte reichlich Stroh anfällt – in diesem Fall in Rumänien, in der Region Craiova. Im September 2018 erfolgte der erste Spatenstich. Diese Technologie stellt dabei ein energieautarkes Verfahren dar, da für die nötige Prozessenergie das bei der Synthese anfallende Lignin genutzt wird.
Gekürzt. Geschrieben für Brennstoffspiegel. Der vollständige Beitrag ist nur in der Ausgabe 02/2019 zu lesen. Zum kostenfreien Probeabo geht es hier.
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