All Electric für die Verkehrswende ist trotz vieler stichhaltiger Argumente keineswegs vom Tisch. Deswegen haben es alle Lösungen, die via Elektrolyse auf gasförmige oder flüssige eFuels setzen, auch so schwer. Unter Fachleuten ist jedoch unstrittig, dass es ohne diese im Verkehr der Zukunft nicht gehen wird. Schwerlasttransport, Luft- und Schiffsverkehr sind auf die hohen Energiedichten dieser Kraftstoffe angewiesen. Doch welche kommen überhaupt für die zukünftige Mobilität in Frage? Eine Übersicht.
Das elektrolytische Verfahren, aus Wasser und Sauerstoff unter Zuführung von elektrischer Energie erst Wasserstoff und dann mittels Kohlendioxid Kohlenwasserstoffe herzustellen, ist schon sehr alt. Ein Problem dabei: Der Think Tank Agora Verkehrswende hat 2017 errechnet, dass für 100 Kilometer Batterieautos 15 kWh, Wasserstofffahrzeuge 31 kWh und eFuel-betriebene Fahrzeuge 103 kWh benötigen. Doch das ist nicht das Ende der Fahnenstange und blendet die oben erwähnte Problematik aus, dass es in einigen Bereichen der Mobilität einfach höhere Energiedichten bedarf, als sie Strom und Wasserstoff bieten können.
In der Forschung sieht man noch weitere Optimierungspotenziale. Sunfire aus Dresden etwa gibt einen Marktpreis von 2,50 Euro je Liter für sein so hergestelltes Mitteldestillat an. Das liegt zwar immer noch deutlich über Marktpreis. Die Lücke erscheint jedoch nicht so groß.
Direkt Luftkohlenstoff nutzen
Etwas teurer wird es, wenn der Kohlenstoff aus der Luft gefiltert wird. Dieses Verfahren wird schon in der Schweiz angewendet von Climeworks … . Maßgeblich weiterentwickelt wird es am Fraunhofer IKTS in Thüringen. Hier wurde eine Membran entwickelt, die das Kohlendioxid aus der Luft oder bei industriellen Prozessen abscheidet und wiederverwertet. Die Kosten hier: 4,64 Euro je kg bei einem Erlös von 1,50 Euro. Würden die Verfahren CDA (Carbon Direct Avoidance – hier in der Stahlerzeugung) und CCU (Carbon Capture and Utilization für die Kalk- und Zementindustrie) konsequent angewendet, könnte dies ein Drittel des Naphtha- und die Hälfte des Kerosinbedarfs in diesen Industrien abdecken.
Das klingt alles sehr gut, wird derzeit jedoch deutlich gehemmt. …
Gekürzt. Geschrieben für Brennstoffspiegel. Der vollständige Beitrag ist nur in der Ausgabe 11/2019 zu lesen. Zum kostenfreien Probeabo geht es hier.
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