Eine aktuelle Studie im Auftrag des Bundesverkehrsministeriums skizziert 14 verschieden Pfade für die Verkehrswende – auch unter Annahme der verschiedenen Ziele bis 2050 bei 80, 90, 95 oder 100 Prozent CO2-Reduktion. Was löblich und technologieoffen erscheint, verwirrt jedoch zu Teilen. Aussagen etwa, welche Technologien eine Zukunft haben sollten und welche nicht, fehlen. Dadurch wirkt das Ergebnis beliebig.
So wird in der Studie „Rechtliche Rahmenbedingungen für ein integriertes Energiekonzept 2050 und die Einbindung von EE-Kraftstoffen“ etwa der Schluss gezogen, dass schon 2035 Benzin und Diesel kaum noch eine Rolle spielen werden, Wasserstoff und grüne Kraftstoffe, also eFuels oder solche aus Biomasse, hingegen schon. Ein Blick auf die derzeitige Lage bei Transport, Flugverkehr und Schifffahrt zeigt, dass dies eher Wunschdenken ist, auch wenn die Studie sich auf den Pkw-Anteil bezieht. In allen Sektoren steigt seit Jahren der Verbrauch an fossilen Kraftstoffen deutlich. Erprobt ist bisher lediglich hydriertes Pflanzenöl (HVO) in Transport und Luftverkehr. Doch dieser Kraftstoff könnte unter der Erneuerbare-Energien-Richtlinie (RED II) der EU leiden, da er vorrangig aus Anbaubiomasse hergestellt wird.
Viel Optimismus bei E‑Mobilität
Ein weiteres Manko zeigt sich in der Bewertung der E‑Mobilität. Die meisten Szenarien gehen davon aus, dass 50 Prozent der Pkw-Neuzulassungen und fünf Prozent der Lkw Elektromobile sind. Doch das erscheint ebenfalls reichlich optimistisch. Zumal die Studie selbst vor einem Stromengpass warnt: „Das System kann nicht unbegrenzt Stromspitzen decken, die zu Zeiten geringer Einspeisung aus fEE (fluktuierenden Erneuerbaren Energien Anm. d. Red.) und gleichzeitig hoher Nachfrage nach strombasierter Wärme und Mobilität entstehen können.”
Ebenfalls positiv wird Erdgas bewertet. …
Gekürzt. Geschrieben für Brennstoffspiegel. Der vollständige Beitrag ist nur in der Ausgabe 11/2019 zu lesen. Zum kostenfreien Probeabo geht es hier.
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