Interview mit Thomas Koch, Professor am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und Leiter des Instituts für Kolbenmaschinen
Wie lange wird es noch Verbrennungsmotoren geben?
Sehr lange, weil sie sehr lange gebraucht werden. Man hört zwar häufig, dass es die in wenigen Jahren nicht mehr gibt, aber das wird nicht passieren. Für uns ist es allerdings schwierig, junge Leute für einen Studiengang wie die Motorentechnik zu begeistern. Die Auswirkungen werden Wirtschaft und Gesellschaft in einigen Jahren spüren.
Seine Zukunft wird ja auch wegen der Emissionen in Abrede gestellt.
Die letzten vier Jahre war sowohl das Thema Feinstaub als auch NO2 eng mit dem Verbrennungsmotor verknüpft. Allerdings war der Feinstaubbeitrag des Verbrennungsmotors mit Partikelfilter gar nicht mehr relevant und schon 2015 war Fachleuten klar, dass die modernste Dieseltechnologie alle NOx-Probleme gelöst hat. Modernste Motoren sind quasi emmissionsneutral. So ist es aus Immissionssicht in Ordnung, dass vermutlich auch im Jahr 2050 weltweit mehr Verbrennungsmotoren als Elektromotoren im Verkehr unterwegs sind. Die CO2-Reduzierung von 37,5 Prozent bis 2030, die aktuell im Rahmen des Green New Deal nochmals verhandelt wird, stellt jedoch eine sehr große Herausforderung dar. Hier werden Kraftstoffe einen wichtigen Beitrag leisten müssen, übrigens gerade auch für die Bestandsflotte.
Wie soll das gelingen?
Indem man höhere Beimischungen ermöglicht und das CO2-Potential anerkennt. Wir werden dann nicht Diesel mit sieben, sondern mit 33 Prozent biogenen oder synthetischen Bestandteilen fahren, und Benzin nicht mit fünf Prozent, sondern 20 Prozent Ethanolanteil. Die Motoren, die heute verbaut werden, können diese Beimischungen vertragen. …
Gekürzt. Geschrieben für Brennstoffspiegel. Der vollständige Beitrag ist nur in der Ausgabe 05/2020 zu lesen. Zum kostenfreien Probeabo geht es hier.
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