Unser Gesprächspartner Thomas Koch. Foto. KIT

Motoren vertragen höhere Beimischungen“

von | 19. Mai 2020

Interview mit Thomas Koch, Professor am Karls­ruher Institut für Tech­no­logie (KIT) und Leiter des Instituts für Kolbenmaschinen

Wie lange wird es noch Verbren­nungs­mo­toren geben?

Sehr lange, weil sie sehr lange gebraucht werden. Man hört zwar häufig, dass es die in wenigen Jahren nicht mehr gibt, aber das wird nicht passieren. Für uns ist es aller­dings schwierig, junge Leute für einen Studi­engang wie die Moto­ren­technik zu begeistern. Die Auswir­kungen werden Wirt­schaft und Gesell­schaft in einigen Jahren spüren.

Seine Zukunft wird ja auch wegen der Emis­sionen in Abrede gestellt.

Die letzten vier Jahre war sowohl das Thema Feinstaub als auch NO2 eng mit dem Verbren­nungs­motor verknüpft. Aller­dings war der Fein­staub­beitrag des Verbren­nungs­motors mit Parti­kel­filter gar nicht mehr relevant und schon 2015 war Fach­leuten klar, dass die modernste Diesel­tech­no­logie alle NOx-Probleme gelöst hat. Modernste Motoren sind quasi emmis­si­ons­neutral. So ist es aus Immis­si­ons­sicht in Ordnung, dass vermutlich auch im Jahr 2050 weltweit mehr Verbren­nungs­mo­toren als Elek­tro­mo­toren im Verkehr unterwegs sind. Die CO2-​Reduzierung von 37,5 Prozent bis 2030, die aktuell im Rahmen des Green New Deal nochmals verhandelt wird, stellt jedoch eine sehr große Heraus­for­derung dar. Hier werden Kraft­stoffe einen wichtigen Beitrag leisten müssen, übrigens gerade auch für die Bestandsflotte.

Wie soll das gelingen?

Indem man höhere Beimi­schungen ermög­licht und das CO2-​Potential anerkennt. Wir werden dann nicht Diesel mit sieben, sondern mit 33 Prozent biogenen oder synthe­ti­schen Bestand­teilen fahren, und Benzin nicht mit fünf Prozent, sondern 20 Prozent Etha­nol­anteil. Die Motoren, die heute verbaut werden, können diese Beimi­schungen vertragen. …


Gekürzt. Geschrie­ben für Brenn­stoff­spie­gel. Der voll­stän­dige Beitrag ist nur in der Ausgabe 05/​2020 zu lesen. Zum kos­ten­freien Pro­be­abo geht es hier.

Frank Urbansky

Freier Jour­na­list und Fach­au­tor, unter anderem für die Fach­ma­ga­zine und Portale Brenn­stoff­spie­gel, Uniti; DW Die Woh­nungs­wirt­schaft und Immo­bi­li­en­wirt­schaft; Haufe-Lexware; Energie&Management; IVV, Huss Medien; Motor­tech­ni­sche Zeit­schrift und Sprin­ger­Pro­fes­sio­nal; Sprin­ger Fachverlag; SHK Profi und tab, Bau­ver­lag; stadt+werk, k21

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